Deutsche Tageszeitung - Mindestvergütung für Azubis steigt nächstes Jahr auf 724 Euro

Mindestvergütung für Azubis steigt nächstes Jahr auf 724 Euro


Mindestvergütung für Azubis steigt nächstes Jahr auf 724 Euro
Mindestvergütung für Azubis steigt nächstes Jahr auf 724 Euro / Foto: © AFP/Archiv

Azubis steht im kommenden Jahr eine höhere Mindestvergütung zu. Wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) am Montag mitteilte, gilt für Auszubildende in dualen Ausbildungsberufen, die ihre Ausbildung zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2026 beginnen, eine Mindestvergütung von 724 Euro im ersten Ausbildungsjahr - knapp 6,2 Prozent mehr als bislang. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es dann 854 Euro, im dritten 977 Euro und im vierten Jahr 1014 Euro.

Textgröße ändern:

Die Mindestausbildungsvergütung gilt seit 2020 und ist eine gesetzlich festgelegte Untergrenze für die monatliche Ausbildungsvergütung. Für 2025 liegt der Satz im ersten Ausbildungsjahr bei 682 Euro, wobei es für die folgenden Ausbildungsjahre dann gesetzlich festgelegte prozentuale Aufschläge auf die Vergütung des ersten Jahres gibt.

Die meisten Azubis liegen nach BIBB-Angaben allerdings oberhalb der Mindestgrenze. So hätten 2024 Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt eine Ausbildungsvergütung von monatlich 1133 Euro brutto erhalten, erklärte das Bundesinstitut. Dabei gibt es demnach aber Unterschiede je nach Region und Berufsfeld.

Auch ein Unterschreiten der Mindestausbildungsvergütung ist möglich. Sieht ein Tarifvertrag eine Ausbildungsvergütung unterhalb der Mindestausbildungsvergütung vor, dürfen sich tarifgebundene Ausbildungsbetriebe danach richten. Für nicht tarifgebundene Betriebe gilt zusätzlich zur Mindestausbildungsvergütung, dass ihre Vergütung die für ihre Branche und Region geltenden tariflichen Sätze um maximal 20 Prozent unterschreiten darf.

Seit Einführung der Mindestausbildungsvergütung 2020 sei "für drei bis vier Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse" im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung in Höhe der Mindestausbildungsvergütung vereinbart worden, erklärte das BIBB.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: