Deutsche Tageszeitung - Erfolgreicher Börsenstadt der Marinesparte von Thyssenkrupp

Erfolgreicher Börsenstadt der Marinesparte von Thyssenkrupp


Erfolgreicher Börsenstadt der Marinesparte von Thyssenkrupp
Erfolgreicher Börsenstadt der Marinesparte von Thyssenkrupp / Foto: © AFP

Die Marinesparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp, TKMS, ist am Montag erfolgreich an der Börse in Frankfurt gestartet. Der Aktienkurs lag zunächst bei 60 Euro und stieg wegen hoher Nachfrage zeitweise auf fast 100 Euro. TKMS profitiert von der Aufrüstung in Europa; Thyssenkrupp bleibt mit einem Anteil von 51 Prozent "strategische Mehrheitsgesellschafterin" an der Marinesparte.

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TKMS liefert Systeme für U-Boote und Marineschiffe und produziert maritime Elektronik und Sicherheitstechnik und ist nach eigenen Angaben eines der weltweit führenden Unternehmen der Marineindustrie. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 9100 Menschen auf drei Werften in Kiel, Wismar und Itajai in Brasilien sowie an Standorten weltweit.

Der Umsatz in den ersten neun Monaten 2025 betrug knapp 1,6 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn lag bei 97,5 Millionen Euro. Der Auftragsbestand hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht und lag Stand Ende Juni auf einem Rekordhoch von 18,6 Milliarden Euro.

TKMS-Chef Oliver Burkhard erklärte: "Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte von TKMS auf und setzen gleichzeitig ein starkes Zeichen für die maritime Sicherheit." Die Unabhängigkeit werde es dem Unternehmen ermöglichen, "in Zukunft noch agiler und flexibler zu werden". Dies werde den Kunden und Partnern in der Nato "bei der dringend notwendigen Modernisierung ihrer Seestreitkräfte zugute kommen".

Thyssenkrupp als Mehrheitseigentümer bleibe am Erfolg beteiligt, erklärte TKMS. Der Chef von Thyssenkrupp, Miguel López, erklärte, für den Konzern sei der Börsengang von TKMS "auch ein wichtiger Meilenstein bei der Neuausrichtung auf die fokussierte Führung leistungsstarker Einheiten".

Thyssenkrupp soll eine Finanzholding werden, die weiterhin Beteiligungen an eigenständigen Unternehmen unter ihrem Dach hält. Der Konzern will daher alle seine Geschäftsbereiche verkaufen oder abspalten, darunter die kriselnde Stahlsparte und die Autozuliefersparte.

(L.Svenson--DTZ)

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