Deutsche Tageszeitung - Bedeutende iranische Privatbank geht pleite - Vermögenswerte verstaatlicht

Bedeutende iranische Privatbank geht pleite - Vermögenswerte verstaatlicht


Bedeutende iranische Privatbank geht pleite - Vermögenswerte verstaatlicht
Bedeutende iranische Privatbank geht pleite - Vermögenswerte verstaatlicht / Foto: © AFP

Im von verschärften internationalen Sanktionen belasteten Iran ist eine der bedeutendsten Privatbanken des Landes für zahlungsunfähig erklärt worden. Iranische Staatsmedien berichteten am Samstag, sämtliche Vermögenswerte der Bank Ayandeh seien an ein staatliches Kreditinstitut übergegangen. Wie ein AFP-Journalist vor Ort berichtete, standen vor einer Ayandeh-Filiale in Teheran zahlreiche Kunden Schlange, die Polizei zeigte Präsenz.

Textgröße ändern:

Das 2012 gegründete Kreditinstitut war mit 270 Filialen im Iran vertreten, 150 davon alleine in der Hauptstadt. Übernommen wurde Ayandeh nun vom staatlichen Institut Bank Melli Iran, zuvor hatte die iranische Zentralbank die Übernahme beschlossen.

Der Chef der Melli-Bank, Abolfasl Nadscharsadeh, sagte im Staatsfernsehen, die Übernahme sei bereits abgeschlossen. Melli Iran begrüßte die bisherigen Ayandeh-Kunden am Samstag per SMS in der "großen Familie" der staatlichen Bank.

Wirtschaftsminister Ali Madanisadeh erklärte, für die Kunden der insolventen Ayandeh-Bank bestehe "kein Anlass zur Sorge". Die Bank hatte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Isna Verluste im Wert von umgerechnet rund 4,5 Milliarden Euro angehäuft und ächzte unter einer Schuldenlast von rund 2,5 Milliarden Euro.

Privatbanken dürfen im Iran seit den 90er Jahren betrieben werden. Die Ayandeh-Bank war eines der bedeutendsten Institute des Landes. Unter anderem finanzierte Ayandeh (Persisch für Zukunft) die Iran Mall in Teheran, das nach Unternehmensangaben größte Einkaufszentrum der Welt, das unter anderem über eine Eislaufbahn verfügt.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Mangelnde Transparenz: EU verhängt Millionenstrafe gegen X

Ungeachtet von Warnungen aus dem Weißen Haus hat die EU-Kommission gegen die Onlineplattform X eine Geldbuße von 120 Millionen Euro verhängt. Die Brüsseler Behörde begründete dies am Freitag mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump warf der EU "Zensur" vor.

USA: Nicht mehr alle Neugeborene sollen gegen Hepatitis B geimpft werden

Unter US-Präsident Donald Trump eingesetzte Experten haben für eine Kehrtwende bei Impfungen von Säuglingen plädiert. Die Impfkommission empfahl am Freitag, Neugeborene in den USA nicht mehr grundsätzlich gegen Hepatitis B zu immunisieren. Dabei handelt es sich um eine Leberentzündung, die im schlimmsten Fall bei Kindern zum Tod führen kann. Kinderarzt-Vertreter kritisierten die neue Vorgabe als "unverantwortlich".

Gericht untersagt Eurowings irreführende Werbung mit CO2-Ausgleich

Die Fluggesellschaft Eurowings hat bei der Flugbuchung einem Gerichtsurteil zufolge Verbraucherinnen und Verbraucher mit Angaben über den CO2-Ausgleich von Flugreisen in die Irre geführt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf untersagte der Airline, bei Online-Ticketkäufen auf bestimmte Art und Weise mit der Kompensation von CO2-Emissionen zu werben, wie das Gericht am Freitag erklärte. Damit gab es der Berufung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt. (Az. I-20 U 38/25)

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Textgröße ändern: