Deutsche Tageszeitung - Wohnungsmarkt für Studierende spitzt sich überall weiter zu

Wohnungsmarkt für Studierende spitzt sich überall weiter zu


Wohnungsmarkt für Studierende spitzt sich überall weiter zu
Wohnungsmarkt für Studierende spitzt sich überall weiter zu / Foto: ©

Für Studierende in Deutschland wird es immer schwerer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Wie der Finanzdienstleister MLP und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in ihrem Studentenwohnreport zeigten, erreichen die Mieten in 30 untersuchten Hochschulstädten "neue Rekorde". Besonders stark war der Zuwachs demnach in Darmstadt, Frankfurt am Main, Berlin und Konstanz. Dem stehe ein seit Jahren stagnierendes Nettoeinkommen der Mehrzahl der Studierenden gegenüber.

Textgröße ändern:

Die Mieten für eine studentische Musterwohnung mit 30 Quadratmetern rund anderthalb Kilometer von der Hochschule entfernt stiegen im Vergleich zum vergangenen Jahr im Schnitt um 4,6 Prozent. In Darmstadt waren es aber 8,3 Prozent, in Frankfurt acht Prozent, in Berlin 7,4 Prozent und in Konstanz sieben Prozent. Unterdurchschnittlich stiegen die Mieten etwa in Bremen (ein Prozent) und Magdeburg (1,4 Prozent).

Am teuersten ist laut MLP und IW eine solche Musterwohnung in München mit 717 Euro Warmmiete. Dahinter folgen Stuttgart (542 Euro) und Frankfurt (505 Euro). Die Studierenden konkurrieren bei der Wohnungssuche auch mit jungen Erwerbstätigen, Pendlern und Senioren, wie die Experten erklärten. Deutlich günstiger lebt es sich in Magdeburg (251 Euro), Leipzig (278 Euro) und Bochum (287 Euro).

In mehr als zwei Dritteln der Hochschulstädte reicht der erst kürzlich angehobene Wohnzuschlag im Bafög-Höchstsatz demnach nicht für eine studentische Musterwohnung. In München etwa könnten sich Studierende davon nur 16 Quadratmeter kalt leisten. Entsprechend wohnen mittlerweile mehr Menschen in Wohngemeinschaften - die Zahl stieg von 22 Prozent 2003 auf zuletzt 31 Prozent - oder bei den Eltern (Anstieg von 22 auf 25 Prozent).

"Die Mietpreise sollten weder über die Aufnahme eines Studiums entscheiden, noch die Wahl regional und damit oft auch fachlich einschränken", warnte MLP.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Rutte und Trump kündigen "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine an

Die USA und die Nato haben sich auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt. Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Demnach sollen US-Waffen wie Flugabwehr, Raketen oder Munition von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden.

Zollstreit: EU bemüht sich um weitere Verhandlungen mit Trump

Nach den jüngsten Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump bemüht sich die EU weiter um Verhandlungen mit Washington. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic kündigte am Montag an, er werde "jede Minute nutzen, um eine Verhandlungslösung zu finden". Er legte den Mitgliedsländern zugleich eine neue Liste möglicher Gegenzölle vor, die bei einem Scheitern der Gespräche greifen könnten. Einige EU-Länder forderten einen härteren Kurs.

EU bereitet Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 72 Milliarden Euro vor

Im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump bereitet die EU weitere Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von insgesamt 72 Milliarden Euro vor. Die EU-Kommission habe den Mitgliedsländern eine Liste vorgelegt, die in Kraft treten solle, sollten die Verhandlungen mit der US-Regierung scheitern, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Montag in Brüssel. Ziel der EU sei aber weiter, einen Kompromiss zu finden.

Kritik an Merz wegen Äußerung zu Wohngeld für Bürgergeld-Empfänger

Mit seiner Forderung nach einer Begrenzung des Wohngelds für Bürgergeld-Empfänger hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für Kritik beim Koalitionspartner SPD und aus der Opposition gesorgt. Die Vorschläge von Merz seien "wenig ausgegoren", erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt am Montag. Das Problem teuren Wohnraums lasse sich nicht "durch mehr Obdachlosigkeit" lösen. Die Grünen forderten von Merz stattdessen Maßnahmen für bezahlbare Mieten, die Linkspartei warf Merz eine "Täter-Opfer-Umkehr" vor.

Textgröße ändern: