Deutsche Tageszeitung - Niederlande setzen staatliche Kontrolle über Chip-Hersteller Nexperia aus

Niederlande setzen staatliche Kontrolle über Chip-Hersteller Nexperia aus


Niederlande setzen staatliche Kontrolle über Chip-Hersteller Nexperia aus
Niederlande setzen staatliche Kontrolle über Chip-Hersteller Nexperia aus / Foto: © AFP

Im Streit zwischen den Niederlanden und China um die Halbleiterproduktion des Unternehmens Nexperia hat die Regierung in Den Haag eingelenkt. Wirtschaftsminister Vincent Karremans erklärte am Mittwoch, die Ende September verfügte staatliche Kontrolle über Nexperia sei ausgesetzt. Der Streit hatte zu einem ernsten Chip-Mangel vor allem bei Autoherstellern in Europa geführt.

Textgröße ändern:

Nexperia mit Sitz in Nijmegen gehört zum chinesischen Konzern Wingtech und ist ein wichtiger Großlieferant von einfachen Halbleitern, die etwa in elektronischen Steuergeräten von Fahrzeugelektroniksystemen zum Einsatz kommen. Nexperia-Halbleiter werden zwar in Europa produziert, zur Weiterverarbeitung werden sie jedoch häufig nach China verschickt, bevor sie dann zu den europäischen Kunden reexportiert werden.

Die Niederlande hatte Nexperia Ende September unter staatliche Kontrolle gestellt; Peking belegte Nexperia-Produkte daraufhin mit einem Exportverbot. Das führte zum Chip-Mangel. Anfang November erklärte sich die chinesische Regierung bereit, Ausnahmen für einige Chips zu machen - die Unternehmen erhielten wieder die benötigten Halbleiter.

Der niederländische Wirtschaftsminister Karremans sagte am Mittwoch, es sei ein "Zeichen guten Willens" gegenüber Peking, dass die Regierung die Kontrolle über Nexperia aussetze. "Angesichts der jüngsten Entwicklungen halte ich es für angebracht, einen konstruktiven Schritt zu unternehmen." Diese Entscheidung sei "in enger Absprache mit unseren europäischen und internationalen Partnern" und nach "konstruktiven Verhandlungen" mit der chinesischen Seite getroffen worden. Dieser konstruktive Dialog werde in den kommenden Monaten fortgesetzt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025

Die Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt inzwischen viele Lebensbereiche und schlägt sich auch in der Sprache nieder: "KI-Ära" wurde daher zum Wort des Jahres 2025 gewählt, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekanntgab. Die Künstliche Intelligenz sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.

Wadephul erwartet geschlossenes Votum der Koalitionsfraktionen für Rentenpaket

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) rechnet mit der geschlossenen Zustimmung der Koalitionsfraktionen im Bundestag zu dem unionsintern umstrittenen Rentenpaket. "Die Koalitionsfraktionen werden geschlossen abstimmen, und die entsprechende Mehrheit wird auch erreicht werden", sagte Wadephul am Freitag in Berlin. "Diese Koalition ist absolut stabil, das wird sich heute auch in der Abstimmung zeigen", sagte Wadephul weiter bei einer Pressekonferenz mit seiner isländischen Kollegin.

Medienberichte: Netflix könnte Warner Bros Discovery übernehmen

Der US-Streamingdienst Netflix könnte US-Medienberichten zufolge den Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery übernehmen. Netflix gehört zu einer Gruppe von Unternehmen, die Angebote für die Übernahme von Warner Bros abgegeben haben, wie in dieser Woche unter anderem CNN und die Nachrichtenagentur Bloomberg berichteten.

Reparaturen in Zeiten von Handwerkermangel: BGH prüft Pflicht für mehrere Angebote

Reparaturarbeiten in Zeiten von Inflation und Handwerkermangel haben am Freitag den Bundesgerichtshof (BGH) beschäftigt. Er verhandelte in Karlsruhe über eine bisher höchstrichterlich nicht geklärte Frage: ob Wohnungseigentümer dazu verpflichtet sind, vor der Beauftragung von Handwerkern für Erhaltungsmaßnahmen am Gebäude mehrere Angebote einzuholen. (Az. V ZR 7/25)

Textgröße ändern: