Deutsche Tageszeitung - Frankreichs Bauern demonstrieren auf Straßen und vor Präfekturen für ihre Branche

Frankreichs Bauern demonstrieren auf Straßen und vor Präfekturen für ihre Branche


Frankreichs Bauern demonstrieren auf Straßen und vor Präfekturen für ihre Branche
Frankreichs Bauern demonstrieren auf Straßen und vor Präfekturen für ihre Branche / Foto: ©

Mit Straßenblockaden und Protesten vor den Präfekturen haben Bauern in Frankreich am Dienstag für ihre Branche demonstriert. Ihr Unmut richtet sich gegen die in ihren Augen zu strengen Auflagen für den Agrarsektor, Vorgaben durch Handelsabkommen, verspätete EU-Zahlungen sowie generell die empfundene Missachtung des Berufsstands. Organisiert wurden die Proteste vor allem von der wichtigsten Agrarvereinigung FNSEA und von den Jungen Landwirten (JA).

Textgröße ändern:

Im südfranzösischen Nîmes blockierten dutzende Traktoren und andere landwirtschaftliche Fahrzeuge eine Straße. Ein Bauer hatte eine baumelnde Puppe an seinem Trecker hängen und ein Schild an seiner Schaufel befestigt: "Heute ist er es, morgen vielleicht ich." Damit spielten die Landwirte auf Suizide in der Branche an, die nach Angaben der JA weit verbreitet sind.

"Macron, antworte uns!", stand auf Schildern bei Protesten vor der Präfektur in Vesoul im Osten des Landes. Dort schütteten die Landwirte Stroh vor das Gebäude. Auf einer Kuh, die ein Junges dabei hatte, stand aufgesprüht: "Macron, das ist mein letztes Kalb".

Die Landwirte fordern von Präsident Emmanuel Macron mehr Anstrengungen, damit der Beruf des Bauern überlebt. Es ist bereits der zweite große Protest französischer Landwirte im Oktober.

Auch in Deutschland demonstrierten am Dienstag in zahlreichen Städten Landwirte. Die Initiative "Land schafft Verbindung" protestiert ebenfalls gegen Umweltauflagen für die Branche wie die geplanten strengeren Düngeregeln. Zudem will "Land schafft Verbindung" für ein besseres Image der Bauern werben.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Chinas Vize-Regierungschef leitet Verhandlungen im Zollstreit mit den USA

Bei den neuen Verhandlungsrunde zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China wird der chinesische Vize-Regierungschef He Lifeng die Delegation der Volksrepublik führen. He werde auf Einladung der britischen Regierung von Sonntag bis Freitag in London sein und dort auch die Verhandlungen seines Landes mit den USA leiten.

EY: Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück

Die Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück. Sie lag Ende März um 1,8 Prozent unter dem Stand ein Jahr zuvor, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Industrie-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht. Binnen eines Jahres wurden damit in der deutschen Industrie etwa 101.000 Stellen abgebaut.

Günther fordert Verbot von sozialen Medien für unter 16-Jährige

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige gefordert. "Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt", sagte Günther der "Bild am Sonntag". Daher sei es höchste Zeit, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet und alles getan werde, "damit unter 16-Jährige wirklich TikTok-frei, überhaupt frei von Social Media in unserer Gesellschaft aufwachsen können".

SPD bringt Erhöhung der Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch

Angesichts der angespannten Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherungen bringt die SPD eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2500 Euro und damit höhere Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Christos Pantazis, sagte der "Bild"-Zeitung vom Samstag, eine Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze etwa auf das Niveau der Rentenversicherung könne "ein Beitrag zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen sein, ohne die Versicherten über Gebühr zu belasten".

Textgröße ändern: