
Metro will Real jetzt an Konsortium rund um Investor X+Bricks verkaufen

Beim Verkauf der Real-Märkte hat der Handelskonzern Metro eine überraschende Wendung verkündet. Wie Metro am Donnerstag bekanntgab, verhandelt der Konzern jetzt exklusiv mit einem Konsortium rund um den Immobilieninvestor X+Bricks. Grundlage dafür sei ein verbessertes Angebot, das das Konsortium Ende Oktober vorgelegt habe. Die Verhandlungen mit dem Bieterkonsortium rund um den Investor Redos seien hingegen "beendet" worden.
Vorgesehen ist nun, das operative Geschäft von Real, den Online-Marktplatz real.de und außerdem 80 Immobilien zu hundert Prozent an das Konsortium aus X-Bricks und den Investor SCP Group zu verkaufen. Angepeilt ist demnach ein Vertragsabschluss bis Ende Januar 2020.
Die geplante Abgabe von Real-Standorten an andere Händler soll nach Metro-Angaben dann nach einem Vertragsabschluss und unabhängig vom Verkauf von Real an das Konsortium erfolgen. Nach Metro-Angaben soll "der Großteil der Standorte" an andere Händler abgegeben werden. Erwartet wird demnach aber auch die "Schließung einzelner Märkte". Der Konzern erklärte zudem, Ziel sei es, die Händler vertraglich zur Übernahme der Real-Mitarbeiter zu verpflichten.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Metro hatte sich im Mai eigentlich mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos auf "exklusive Vertragsverhandlungen" über den Verkauf von 286 Real-Standorten geeinigt. Das Bundeskartellamt genehmigte dies Anfang Oktober. Zuletzt hatten mehrere Einzelhändler, darunter Edeka und Tegut ihr Interesse an der Übernahme von Real-Märkten angemeldet.
Redos kündigte unterdessen an, sich vorerst noch nicht geschlagen geben zu wollen. "Wir werden den Prozess beobachten und bleiben gesprächsbereit", sagte ein Redos-Sprecher der "Wirtschaftswoche". Das Unternehmen sei weiterhin überzeugt, dass das bisher mit dem Real-Eigentümer Metro verhandelte Konzept stimme und umgesetzt werden könne.
(L.Møller--DTZ)