Deutsche Tageszeitung - Regierung will gegen "Wegwerfmentalität" im Onlinehandel vorgehen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Regierung will gegen "Wegwerfmentalität" im Onlinehandel vorgehen


Regierung will gegen "Wegwerfmentalität" im Onlinehandel vorgehen
Regierung will gegen "Wegwerfmentalität" im Onlinehandel vorgehen / Foto: ©

Die Bundesregierung will gegen die massenhafte Vernichtung unbeschädigter Neuwaren durch den Onlinehandel vorgehen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) kündigte in der "Bild am Sonntag" dazu eine Gesetzesänderung an, die am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden solle. Vorgesehen ist demnach eine "Obhutspflicht" des Handels.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"In Teilen des Onlinehandels grassiert derzeit eine regelrechte Wegwerfmentalität", sagte Schulze der "BamS". Einige Händler würden mit ihrem Verhalten dafür sorgen, dass Hosen, Schuhe oder Spielzeug nie eine Kundin sehen, sondern direkt im Müllcontainer landen. "Das ist eine enorme Ressourcenverschwendung, die schädlich für die Umwelt ist, volkswirtschaftlich fatal und auch respektlos gegenüber den Herstellern", kritisierte die Umweltministerin.

"Dagegen schieben wir nun einen Riegel vor und werden die Vernichtung neuwertiger, voll funktionsfähiger Ware untersagen", kündigte Schulze an. Erreicht werden soll dies durch eine Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.

Für Versandhändler ist es oft billiger, nicht verkaufte Waren zu vernichten als sie länger einzulagern. Hinzu komme, dass von etwa im Jahr 2018 insgesamt 490 Millionen zurückgeschickten Artikeln mehr als 20 Millionen gar nicht erst zurück in den Verkauf gehen würden, hieß es in dem Bericht weiter.

Die "BamS" verwies auf Recherchen der Umweltorganisation Greenpeace vom Dezember, wonach allein im Logistikzentrum Winsen des Online-Handelskonzerns Amazon jede Woche eine Lkw-Ladung Neuware in die Verschrottung gegeben werde.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Chinas Vize-Regierungschef leitet Verhandlungen im Zollstreit mit den USA

Bei den neuen Verhandlungsrunde zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China wird der chinesische Vize-Regierungschef He Lifeng die Delegation der Volksrepublik führen. He werde auf Einladung der britischen Regierung von Sonntag bis Freitag in London sein und dort auch die Verhandlungen seines Landes mit den USA leiten.

EY: Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück

Die Zahl der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen geht weiter zurück. Sie lag Ende März um 1,8 Prozent unter dem Stand ein Jahr zuvor, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Industrie-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht. Binnen eines Jahres wurden damit in der deutschen Industrie etwa 101.000 Stellen abgebaut.

Günther fordert Verbot von sozialen Medien für unter 16-Jährige

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige gefordert. "Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt", sagte Günther der "Bild am Sonntag". Daher sei es höchste Zeit, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet und alles getan werde, "damit unter 16-Jährige wirklich TikTok-frei, überhaupt frei von Social Media in unserer Gesellschaft aufwachsen können".

SPD bringt Erhöhung der Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch

Angesichts der angespannten Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherungen bringt die SPD eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2500 Euro und damit höhere Gesundheitsbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Christos Pantazis, sagte der "Bild"-Zeitung vom Samstag, eine Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze etwa auf das Niveau der Rentenversicherung könne "ein Beitrag zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen sein, ohne die Versicherten über Gebühr zu belasten".

Textgröße ändern:

Anzeige Bild