Deutsche Tageszeitung - Ghosn-Anwälte schieben "Eilklage" gegen Renault auf

Ghosn-Anwälte schieben "Eilklage" gegen Renault auf


Ghosn-Anwälte schieben "Eilklage" gegen Renault auf
Ghosn-Anwälte schieben "Eilklage" gegen Renault auf / Foto: ©

Die Anwälte des früheren Renault-Chefs Carlos Ghosn haben eine "Eilklage" gegen den französischen Autokonzern aufgeschoben. Eigentlich sollte das Arbeitsgericht bei Paris am Freitag über die Abfindung in Höhe von 250.000 Euro verhandeln, die Ghosn von seinem früheren Arbeitgeber verlangt. Auf Antrag der Anwälte wurde dies aber auf den 17. April verschoben. Ghosn hat angekündigt, Renault in mehreren Verfahren auf eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe verklagen zu wollen.

Textgröße ändern:

Seine Anwälte begründeten den überraschenden Aufschub mit neuen Unterlagen, die Renault am Montag überreicht habe. "Vier Tage reichen nicht aus, um auf 20 Seiten zu antworten", erklärten sie. "Ist es nun eilig oder nicht?", fragte eine Gerichtsvertreterin. Sie stimmte dem Aufschub dann aber zu.

Ghosn hält sich seit seiner Flucht aus Japan im Exil im Libanon auf. Der japanische Autobauer Nissan, der mit Renault eine Allianz unterhält, wirft Ghosn jahrelanges "Fehlverhalten und betrügerische Handlungen" vor. Nissan verklagt Ghosn seinerseits auf umgerechnet mehr als 83 Millionen Euro.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

EU-Verkehrsminister verhandeln über Reform für Entschädigung bei Flug-Verspätung

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Europäischen Union verhandeln am Donnerstag in Luxemburg über eine Reform der Entschädigungsansprüche bei verspäteten Flügen. Auf dem Tisch liegen Vorschläge der EU-Kommission aus dem Jahr 2013, die Schwelle für eine Entschädigung von drei auf fünf Stunden anzuheben. Passagiere könnten damit deutlich seltener Anspruch auf eine solche Zahlung haben.

Weitere Senkung erwartet: EZB entscheidet über die Leitzinsen

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt am Main über die Geldpolitik im Euroraum. Expertinnen und Experten erwarten vor dem Hintergrund der abgeschwächten Inflation und der US-Zollpolitik eine weitere Senkung der drei Leitzinsen (Bekanntgabe 14.15 Uhr). EZB-Chefin Christine Lagarde erläutert die Entscheidung der Notenbanker im Anschluss auf einer Pressekonferenz ab 14.45 Uhr.

Vor Merz-Besuch bei Trump: Positive Signale wie Drohungen im Zollstreit

Vor dem Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington gibt es positive Signale im Zollstreit zwischen den USA und der EU, aber auch neue Drohungen aus Washington. Der Handelsbeauftragte von US-Präsident Donald Trump, Jamieson Greer, erklärte am Mittwoch nach Gesprächen in Paris, die Verhandlungen mit der EU schritten "schnell voran". Zuvor hatte Trump den Konflikt weiter angeheizt und die US-Importzölle für Stahl und Aluminium auf 50 Prozent verdoppelt. Zudem prüfen die USA Importzölle für Flugzeugteile.

EU-Kommission gibt grünes Licht für Euro-Einführung in Bulgarien im Jahr 2026

Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Einführung des Euro in Bulgarien gegeben. Das Land habe die notwendigen Kriterien erfüllt, um die Gemeinschaftswährung im kommenden Jahr einzuführen, erklärte die Kommission am Mittwoch. Die Wirtschaft Bulgariens sei ausreichend darauf vorbereitet, teilte auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia protestierte die pro-russische, ultrarechte Opposition gegen die Euro-Einführung.

Textgröße ändern: