Deutsche Tageszeitung - Verdi: Selbstverpflichtungen bei der Lieferkette reichen nicht

Verdi: Selbstverpflichtungen bei der Lieferkette reichen nicht


Verdi: Selbstverpflichtungen bei der Lieferkette reichen nicht
Verdi: Selbstverpflichtungen bei der Lieferkette reichen nicht / Foto: ©

Vor der für Dienstag erwarteten Veröffentlichung der Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zu Sozial- und Umweltstandards hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Umgang der europäischen Textilindustrie mit den Beschäftigten in den ausländischen Zulieferfabriken scharf kritisiert. Seit Mai hätten immer mehr Beschäftigte in Indien, Bangladesch und Sri Lanka ihre Arbeit ohne Lohnfortzahlung oder sonstige soziale Absicherung verloren, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Resolution der Gewerkschaft und der Gesamtbetriebsräte verschiedener Textilketten in Deutschland.

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Um die Rechte der Beschäftigten und die Menschenrechte in der Zuliefererkette zu sichern, seien "rechtsverbindliche Gesetze und vor allem Tarifverträge mit den Gewerkschaften vor Ort zwingend notwendig", forderte Orhan Akman, Bundesfachgruppenleiter für den Einzelhandel bei Verdi.

Am Dienstag will die Regierung die Ergebnisse einer zweiten Firmenbefragung sowie die Konsequenzen daraus vorstellen. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollen die Unternehmen seit längerem zur Wahrung von Menschenrechten und Umweltschutz bei ihren Produzenten und Zulieferern verpflichten. Wirtschaftsverbände dagegen warnten am Montag vor einer ungerechtfertigte Zusatzbelastung für Unternehmen in der Corona-Krise.

(W.Budayev--DTZ)

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