Deutsche Tageszeitung - Großbritannien nimmt Abschied von der Queen

Großbritannien nimmt Abschied von der Queen


Großbritannien nimmt Abschied von der Queen
Großbritannien nimmt Abschied von der Queen / Foto: © POOL/AFP

Mit einer bewegenden Trauerfeier, Schweigeminuten und einer feierlichen Prozession durch London hat Großbritannien Abschied von seiner Königin Elizabeth II. genommen. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sowie Vertreter von Königshäusern und die britische Königsfamilie füllten bei dem Staatsbegräbnis am Montag die Bänke der Londoner Westminster Abbey, in der die Queen einst geheiratet hatte und gekrönt worden war.

Textgröße ändern:

In seiner Predigt würdigte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, die Lebensleistung der verstorbenen Königin. Menschen, die "liebend dienen", seien selten, sagte er. "Anführer, die liebend dienen, sind noch seltener." Doch würden die Menschen sich noch lange an die Dienenden erinnern, "wenn die, die sich an Macht und Privilegien klammern, vergessen sind".

Die verstorbene Queen hatte an ihrem 21. Geburtstag gelobt, ihr ganzes Leben ihren Untertanen zu dienen - und dies während ihrer 70 Jahre, sieben Monate und zwei Tage langen Regentschaft auch getan. Noch zwei Tage vor ihrem Tod im Alter von 96 Jahren hatte die schon gebrechliche Königin die neue britische Premierministerin Liz Truss ernannt und empfangen und den scheidenden Premier Boris Johnson verabschiedet.

Bei der Trauerfeier in den ersten Reihen saßen der neue König Charles III. und seine drei Geschwister sowie die Enkel und Urenkel der Queen. Der Sarg war mit der königlichen Standarte bedeckt, auf ihm ruhten die Königskrone, Zepter und Reichsapfel. Nach einem Trompetensignal zum Ende des Gottesdienstes hielten die Trauergäste und das ganze Land für zwei Minuten schweigend inne, danach sangen die Trauergäste die Nationalhymne in der neuen, männlichen Version "God save the King".

Nach der Trauerfeier in der Westminster Abbey wurde der Sarg mit den sterblichen Überresten der Queen in einer feierlichen Prozession von 142 Marinesoldaten auf einer Kanonenlafette bis zum Triumphbogen Wellington Arch gezogen. Zehntausende Menschen säumten die Prozessionsstrecke, vor dem Buckingham-Palast standen die schwarz gekleideten Bediensteten der Queen, als der Sarg vorbeigefahren wurde.

Viele Menschen hatten schon seit dem Wochenende entlang der Strecke kampiert, um sich einen guten Platz in der ersten Reihe zu sichern. Vom Wellington Arch aus trat der Sarg in einem Leichenwagen den Weg zum 35 Kilometer entfernten Schloss Windsor an. Auch diesen Weg säumten zahllose Menschen. Der Begräbnistag war zum nationalen Feiertag ausgerufen worden.

Auf Schloss Windsor findet nach einem Gottesdienst mit 800 Gästen am Abend die Beisetzung im Kreis der königlichen Familie statt. Ihre letzte Ruhe findet die Queen in der König George VI.-Gedächtniskapelle. Dort wird sie mit ihren Eltern, ihrer Schwester Prinzessin Margaret sowie ihrem Mann Prinz Philip wieder vereint, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war.

Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren nach 70 Jahren auf dem britischen Thron gestorben. Mit ihrem Tod endete eine Ära, das Ereignis löste weltweit Trauer und Anteilnahme aus. Mit dem Staatsbegräbnis und der anschließenden Beisetzung geht eine zehntägige landesweite Trauerzeit zu Ende.

Das Staatsbegräbnis für die Queen ist das erste in Großbritannien seit dem Tod des früheren Premierministers Winston Churchill im Jahr 1965. Die Trauerfeierlichkeiten für die Königin finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Fledermaus an Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" - Zoll rettet geschütztes Tier

Eine kleine Fledermaus ist am Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" und von Einsatzkräften des Zolls gerettet worden. Die Beamten hätten das Tier bei der Rückkehr von einer Rollfeldkontrolle eingeklemmt unter einer Tür entdeckt, teilte das Hauptzollamt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt am Freitag mit. Es handelte sich demnach um eine Zweifarbfledermaus. Fledermäuse sind europaweit streng geschützt.

Europäische Rundfunkunion berät nach Boykott-Drohungen gegen Israel über nächsten ESC

Nach Boykott-Drohungen mehrerer Länder berät die Europäische Rundfunkunion (EBU) seit Donnerstag bei einer zweitägigen Generalversammlung in Genf über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr. Mehrere Länder hatten wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen mit einem Boykott des ESC gedroht, falls Israel im kommenden Jahr dabei ist. Länder wie Deutschland sprachen sich gegen einen Ausschluss Israels von dem Wettbewerb aus.

Polizei findet Besitzer von toter Riesenschlange in Nordrhein-Westfalen

Nach dem Fund einer toten Riesenschlange in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei den Besitzer des Tiers ausfindig gemacht. Ein anonymer Hinweis habe die Ermittler auf die Spur eines 38-Jährigen gebracht, teilten die Beamten am Donnerstag in Soest mit. Als die Beamten den Mann zu Hause aufsuchten, gestand er die Tat. Zum Motiv machte die Polizei keine Angaben.

Erster Film als Regisseurin mit Drehbuch ihres Sohnes: Kate Winslet mächtig stolz

Die Oscar-prämierte Schauspielerin Kate Winslet hat ihren ersten Film gedreht - und zwar mit einem Drehbuch ihres Sohnes Joe Anders. Winslet sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie sei "so stolz" auf die Arbeit ihres Sohnes, dessen Vater der britische Star-Regisseur Sam Mendes ist. Joes Drehbuch habe sie wirklich "beeindruckt" und sie habe "die Dialoge geliebt - es war einfach phänomenal".

Textgröße ändern: