Deutsche Tageszeitung - 300 Jahre nach Ausrottung: Sachsen wildert wieder Luchse aus

300 Jahre nach Ausrottung: Sachsen wildert wieder Luchse aus


300 Jahre nach Ausrottung: Sachsen wildert wieder Luchse aus
300 Jahre nach Ausrottung: Sachsen wildert wieder Luchse aus / Foto: © AFP/Archiv

Auch Sachsen will im kommenden Jahr Luchse auswildern. Ab dem Frühjahr 2024 sollen bis zu 20 Eurasische Luchse im Erzgebirge sowie Elbsandsteingebirge wieder ausgesiedelt werden, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Montag in Dresden mitteilte. Die Obere Jagdbehörde des Freistaats erteilte dafür eine entsprechende Ausnahmegenehmigung.

Textgröße ändern:

Zunächst sollen wild gefangene Tiere aus der Schweiz ausgesetzt werden. Geplant ist auch die Aussetzung von Gehegetiere aus dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, die menschenfern aufwachsen und auf die Wildnis vorbereitet werden. Auch verwaiste Luchse, die in der Wildnis aufgefunden werden, kommen demnach für die über vier Jahre geplante Auswilderung in Betracht.

Der Luchs ist nach Bär und Wolf das drittgrößte Raubtier Europas. Er steht unter strengem europäischen und nationalen Schutz. Durch Verfolgung wurde der Luchs in Deutschland ausgerottet, in Sachsen bereits vor 300 Jahren.

Alle Luchse, die im Moment in Deutschland frei leben, stammen aus Wiederansiedlungsprojekten. Aktuell leben rund 130 Alttiere in drei voneinander isolierten Populationen im Harz, in Nordostbayern - konkret im Bayerischen und südlichen Oberpfälzer Wald - sowie im Pfälzerwald. In zahlreichen Bundesländern wurden zudem Einzeltiere gesichtet.

Vor allem weibliche Luchse besiedeln neue Gebiete nur sehr zögerlich. Mit der Auswilderung im Erzgebirge und im Elbsansteingebirge soll mittelfristig eine Verbindung zwischen den natürlichen Beständen in den Karpaten und dem bislang isolierten Vorkommen im Böhmerwald und in Nordostbayern geschaffen werden.

Luchse benötigen möglichst unzerschnittene, waldreiche Lebensräume mit ausreichend Beutetieren wie Rehe. Sie besetzen große Reviere.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Hirnerkrankung diagnostiziert - Billy Joel sagt Konzerte ab

Pop-Legende Billy Joel muss wegen einer Hirnerkrankung eine Reihe von Konzerten absagen. Die bei ihm diagnostizierte Krankheit sei durch die jüngsten Auftritte verschlimmert worden, hieß es am Freitag auf der Website des des 76-jährigen Stars. Es sei zu "Hör-, Seh- und Gleichgewichtsproblemen" gekommen. Billy Joel wurde mit Hits wie "We Didn't Start the Fire", "Piano Man" und "Uptown Girl" weltweit bekannt.

Melania Trump veröffentlicht mit KI aufgenommenes Hörbuch

US-Präsidentengattin Melania Trump hat ein mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) aufgenommenes Hörbuch veröffentlicht - nachdem sie sich kürzlich ausgerechnet gegen KI-generierte Bilder im Zusammenhang mit sogenannten Rachepornos eingesetzt hatte. Sie fühle sich "geehrt", der Öffentlichkeit "Melania - Das KI-Hörbuch" zu präsentieren, erklärte die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump am Donnerstag in Onlinenetzwerken. Die Hörbuch-Version ihrer Memoiren sei vollständig mit einer KI-Kopie ihrer eigenen Stimme eingesprochen, schrieb die First Lady: "Lasst die Zukunft des Verlagswesens beginnen."

Überfall auf Kim Kardashian: Hauptangeklagter bittet um Verzeihung

Im Prozess um den brutalen Raubüberfall auf US-Reality-Star Kim Kardashian vor neun Jahren in Paris hat der Hauptangeklagte zum Abschluss der Verhandlung erneut um Verzeihung gebeten. "Mir fehlen die Worte, es tut mir sehr leid", verlas der Anwalt des 69 jährigen Aomar Aït Khedache am Freitag eine Erklärung vor Gericht in Paris. Anschließend zogen sich die Richter zu Beratungen zurück, mit der Urteilsverkündung wird nach 19.00 Uhr gerechnet.

ESC prüft Vorwürfe wegen starken Abschneidens Israels bei Publikum

Die Verantwortlichen des Eurovision Song Contest (ESC) haben nach Kritik aus mehreren Ländern wegen des starken Abschneidens Israels bei der Zuschauerabstimmung im ESC-Finale eine Prüfung angekündigt. In einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief schrieb der in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) für den ESC verantwortliche Martin Green, die Prüfung werde im Juni stattfinden. Solch eine Prüfung sei aber das übliche Vorgehen nach jedem ESC-Finale.

Textgröße ändern: