Deutsche Tageszeitung - Erste Kiwi-Küken in Umgebung von Neuseelands Hauptstadt seit gut 150 Jahren

Erste Kiwi-Küken in Umgebung von Neuseelands Hauptstadt seit gut 150 Jahren


Erste Kiwi-Küken in Umgebung von Neuseelands Hauptstadt seit gut 150 Jahren
Erste Kiwi-Küken in Umgebung von Neuseelands Hauptstadt seit gut 150 Jahren / Foto: © THE CAPITAL KIWI PROJECT/AFP/Archiv

Gute Nachrichten von Neuseelands bedrohtem Nationalvogel, dem Kiwi: In der Umgebung der Hauptstadt haben erstmals seit mehr als anderthalb Jahrhunderten Kiwis in freier Wildbahn Junge bekommen. Insgesamt vier kleine flauschige Küken des flugunfähigen Vogels mit dem charakteristischen langen, dünnen Schnabel wurden gesichtet. "Wir haben große Hoffnungen, dass dies die ersten von vielen sind", sagte der Gründer des Schutzprogramms Capital Kiwi Project, Paul Ward, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Ward sieht in dem Nachwuchs einen wichtigen "Meilenstein für unser Ziel, eine wilde Kiwi-Population in Wellingtons Umgebung aufzubauen". "Das ist etwas ganz Besonderes für das Team, das in den vergangenen Jahren so hart daran gearbeitet hat."

Kiwis gehören zu den am stärksten bedrohten Vögeln in Neuseeland. Nach Angaben der Umweltschutzbehörde gibt es landesweit nur noch etwa 26.000 Exemplare. Vergangenes Jahr hatte das Capital Kiwi Project 63 erwachsene Tiere in der Umgebung von Wellington ausgewildert in der Hoffnung, dass sich dort wieder eine Kiwi-Population entwickelt.

Die nun gesichteten Küken sind nach Einschätzung von Ward und seinen Kollegen die ersten Kiwis seit mehr als 150 Jahren, die in den Hügeln rund um Wellington geschlüpft sind. Zunächst hatte ein erstaunter freiwilliger Helfer in einem Nest unter einem Baum ein frisch geschlüpftes Kiwi-Küken entdeckt, wie Ward berichtete. Vergangene Woche fanden die Vogelschützer dann zwei weitere Küken und am Dienstag das vierte Junge.

Ziel ist es nun zunächst, dass die Küken ein Gewicht von 800 Gramm erreichen, um nicht mehr von Wieseln getötet werden zu können. "Wir werden rausgehen und ihnen zu Weihnachten ein paar Extra-Würmer geben, damit sie Gewicht zulegen", scherzte Ward. Ein erwachsener Kiwi bringt etwa drei Kilogramm auf die Waage.

Damit die Kiwis in der freien Wildbahn in den Hügeln südwestlich von Wellington dauerhaft heimisch werden, nahmen Ward und seine Mitarbeiter in den vergangenen Jahren die Fressfeinde der flugunfähigen Vögel ins Visier. Hundebesitzer in der Gegend bekamen Schulungen, wie sie ihre frei laufenden Hunde von Kiwis fernhalten. Im Kampf gegen den Hauptfeind des Kiwis, der Wiesel, wurden außerdem etwa 4600 Fallen ausgelegt.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Verleihung von Aachener Karlspreis an EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

Im Aachener Rathaus wird am Donnerstag (11.15 Uhr) der Karlspreis an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, verliehen. Das Karlspreisdirektorium ehrt von der Leyen als "europäische Führungspersönlichkeit" und "starke Stimme Europas in der Welt", wie es in der Begründung hieß. Festredner sind Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und König Felipe VI. von Spanien.

Spanische Regierung weist Bericht über "Experiment" als Ursache von Blackout zurück

Die spanische Regierung hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach ein "Experiment" den landesweiten Stromausfall Ende April verursacht hatte. Die Behauptung, die Regierung habe vor dem Blackout "irgendeine Art von Experiment" am Stromnetz vorgenommen, sei "vollkommen falsch" und verantwortungslos, sagte Umweltministerin Sara Aagesen am Mittwoch im Parlament. Bei einem entsprechenden Medienbericht handele es sich um "Falschinformationen " und "Manipulation".

Dutzende Rinder auf Bauernhof in Hessen verendet - Tiere teils schon länger tot

Einsatzkräfte haben auf einem Bauernhof in Hessen dutzende verendete Tiere gefunden. Die etwa 78 Rinder, Schafe und Ziegen waren teilweise schon länger tot, wie die Polizei in Marburg am Mittwoch mitteilte. Demnach hatten die Ermittler Ende vergangener Woche erste Hinweise auf den Hof in Angelburg erhalten. Die aufgefunden Tiere befanden sich in unterschiedlichen Verwesungsstadien.

Maradona-Prozess nach Rückzug von Richterin auf der Kippe

Der Prozess um den Tod des argentinischen Fußball-Idols Diego Maradona steht mehr als zwei Monate nach seinem Beginn auf der Kippe: Eine Richterin legte am Dienstag (Ortszeit) ihre Arbeit an dem Verfahren nieder, nachdem der Vorsitzende Richter sie für befangen erklärt hatte. Grund sind Zweifel an der Unparteilichkeit von Richterin Julieta Makintach, weil diese sich an einer Dokumentarserie zu dem Fall beteiligt hatte.

Textgröße ändern: