Deutsche Tageszeitung - Bundesrat dringt auf Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel

Bundesrat dringt auf Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel


Bundesrat dringt auf Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel
Bundesrat dringt auf Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel / Foto: © AFP/Archiv

Der Bundesrat appelliert an die Bundesregierung, den illegalen Online-Tierhandel zu bekämpfen. Er fordert diese in einer am Freitag gefassten Entschließung auf, Vertriebskanäle für illegale Anbieter zu schließen und den unerlaubten Handel besser zu überwachen. Bei Verstößen werden zudem verschärfte Sanktionen gefordert. Wann sich die Bundesregierung mit der Initiative der Länder befasst, entscheidet diese jedoch selbst: Feste Fristen gibt es nicht.

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Insbesondere seit der Corona-Pandemie habe der Online-Handel mit Tieren stark zugenommen, heißt es in der auf Initiative der Landesregierung Schleswig-Holsteins gefassten Entschließung. Kleinanzeigen-Portale seien für den illegalen Tierhandel zu wichtigen Umschlagplätzen geworden. Ohne jegliche Kontrolle könnten dort Händlerinnen und Händler verschiedene Tierarten zum Kauf anbieten.

Gerade der illegale Welpenhandel sei ein großes Problem: Oft würden kranke und ungeimpfte Tiere verkauft, die unter widrigsten hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen gezüchtet und gehalten worden sind. Diese sorge auch für Folgekosten: Viele Tiere würden aufgrund von Überforderung in sowieso schon überfüllten Tierheimen abgegeben.

Um das zu verhindern, müsse die Bundesregierung eine zentrale Stelle zur Recherche und Aufklärung von illegalem Tierhandel einrichten, forderten die Länder. Bislang würden Händlerinnen und Händler meist nur vereinzelt und zufällig erwischt und zur Verantwortung gezogen.

Der Bundesrat drängt die Bundesregierung, Maßnahmen von den Onlineportal-Betreibern einzufordern, die den illegalen Handel mit Tieren massiv erschweren. Dazu gehört die Einführung einer Verkäufer-Identitätspflicht. Würden sie gegen die Eigenkontrollpflicht verstoßen, sollte das Sanktionen zur Folge haben, verlangt der Bundesrat.

(A.Nikiforov--DTZ)