Deutsche Tageszeitung - Nach Überschwemmungen Wut in Karachi über mangelhaftes Abwassersystem

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Nach Überschwemmungen Wut in Karachi über mangelhaftes Abwassersystem


Nach Überschwemmungen Wut in Karachi über mangelhaftes Abwassersystem
Nach Überschwemmungen Wut in Karachi über mangelhaftes Abwassersystem / Foto: ©

Nach schweren Überschwemmungen haben Bewohner von Pakistans größter Stadt Karachi ihrem Ärger über das mangelhafte Abwassersystem Luft gemacht. Vor einem Gebäudekomplex der Behörden versammelten sich am Montag aufgebrachte Menschen, um eine sofortige Ausbesserung der Abwasserkanäle für die rund 20 Millionen Einwohner zu fordern. Nach heftigen Monsunregen war in viele Gebäude der Stadt eine Mischung aus Regenwasser und schmutzigen Abwässern geflossen.

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Die Stadtverwaltung und das Militär seien "grob inkompetent", sagte etwa die Hausfrau Lubna Salman, die in einem von der Armee verwalteten wohlhabenden Wohngebiet in Karachi lebt und zum Demonstrieren kam. "Alles in meinem Erdgeschoss ist ruiniert, das Wasser steht etwa drei Meter hoch." Dieser Zustand dauere nun schon seit fünf Tagen an und sie leide "schrecklich". Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zu der Kritik.

Über Karachi war vergangene Woche eine Rekord-Regenmenge von 230 Millimetern niedergegangen - für diese Jahreszeit in dieser Gegend üblich sind 130 Millimeter. Das Wasser stand in einigen Straßen so hoch, dass Kinder zum Schwimmen gezwungen waren. Vergangene Woche starben in Karachi binnen eines Tages 18 Menschen, im ganzen August kamen in Pakistan mehr als 100 Menschen durch Überschwemmungen ums Leben.

Bauunternehmer verstopfen das Abwassersystem von Karachi regelmäßig mit Bauschutt. Beim Bau neuer Gebäude wird kaum auf die Auswirkungen für die Entwässerung geachtet. Der in Karachi lebende Professor für Stadtplanung, Nauman Ahmed, kritisierte, trotz der Bevölkerungsexplosion in der Stadt hätten die Behörden seit mehr als 30 Jahren nichts mehr in "unsichtbare Infrastruktur" wie Abwasserkanäle gesteckt.

Auch das Nachbarland Indien wird derzeit von Monsun-Regen heimgesucht, die noch den September über anhalten dürften. Im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh kamen dadurch am Wochenende mindestens zehn Menschen ums Leben, wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete. Die indische Luftwaffe musste am Sonntag von der Außenwelt abgeschnitten Menschen retten. Mehr als 10.000 Bewohner der Hochwassergebiete wurden in Sicherheit gebracht.

(W.Uljanov--DTZ)

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