Deutsche Tageszeitung - Mehr als hundert Kinder unter Todesopfern der Flutkatastrophe in Sierra Leone

Mehr als hundert Kinder unter Todesopfern der Flutkatastrophe in Sierra Leone


Mehr als hundert Kinder unter Todesopfern der Flutkatastrophe in Sierra Leone
Mehr als hundert Kinder unter Todesopfern der Flutkatastrophe in Sierra Leone / Foto: ©

Zu den mehr als 300 Todesopfern der Hochwasser-Katastrophe im westafrikanischen Sierra Leone zählen nach neuen Angaben auch mehr als hundert Kinder. In der Leichenhalle des Connaught-Krankenhauses in der Hauptstadt Freetown lägen unter anderem die Leichen von 105 Kindern, sagte ein Mitarbeiter der Klinik am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Laut Rotem Kreuz wurden etwa 600 Menschen noch vermisst.

Textgröße ändern:

Dreitägige schwere Regenfälle hatten am Montag die Flutkatastrophe in der Hauptstadtregion ausgelöst. Am Mittwoch ging die Suche nach weiteren Opfern weiter. Die Versorgung der Überlebenden gestaltete sich derweil schwierig.

Benötigt würden Nahrungsmittel, Trinkwasser, medizinische Ausrüstung und Medikamente, sagte die Gesundheitskoordinatorin der Hilfsorganisation Concern Worldwide, Adele Fox, der Nachrichtenagentur AFP. "Da wir uns immer noch in der Regenzeit befinden, sind weitere Überschwemmungen möglich", warnte sie. Der Leiter der Hilfsorganisation Caritas in Sierra Leone, Peter Konteh, erklärte, oberste Priorität habe derzeit die Bergung der Opfer, "um den Ausbruch von Seuchen in dem tropisch heißen Klima zu verhindern".

Sierra Leones Staatschef Ernest Bai Koroma hatte wegen der Überschwemmungen und Erdrutsche den nationalen Notstand ausgerufen und am Dienstag einen dramatischen Hilfsappell an die internationale Gemeinschaft gerichtet. "Wir sind überfordert" mit der Katastrophe, gestand er ein.

Israel schickte bereits eine Hilfslieferung los. Auch die EU bot ihre Unterstützung an. UNO-Sprecher Stéphane Dujarric erklärte am Dienstag (Ortszeit) in New York, UN-Vertreter in Sierra Leone und ihre Partner vor Ort prüften derzeit den Hilfsbedarf.

Im westafrikanischen Sierra Leone ereignen sich alljährlich Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Bericht von Hilfsorganisationen: Zahl hungernder Menschen steigt auf 295 Millionen

Die Zahl hungernder Menschen weltweit hat sich erneut erhöht. Laut des am Freitag von einem Netzwerk global tätiger Hilfsorganisationen veröffentlichten "Global Report on Food Crises" waren im vergangenen Jahr 295,3 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht, wie die Organisation Aktion gegen Hunger in Berlin mitteilte. Das waren 13,7 Millionen mehr als 2023.

Angriffe auf Polizei bei propalästinensischer Demo: Beamter in Berlin schwer verletzt

Bei einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin-Kreuzberg sind am Donnerstag elf Polizisten verletzt worden, einer davon schwer. Politiker verurteilten die Gewalt, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigten ein konsequentes Vorgehen gegen die Täter an. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) forderte eine generelle versammlungsrechtliche Neubewertung derartiger Proteste.

29-Jähriger in Berlin wegen Mordes an früherer Freundin in Aufzug angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat einen Mann angeklagt, der seine frühere Partnerin im Aufzug ihres Wohnhauses ermordet haben soll. Der 29-Jährige akzeptierte nach Angaben der Behöre vom Freitag nicht, dass die 27-Jährige sich von ihm getrennt hatte und ein Leben ohne ihn führen könnte. Ende Januar sei er ohne Vorwarnung zu dem Haus in Berlin-Marzahn gekommen, in dem sie wohnte.

Rückzahlung von Corona-Soforthilfen: Gastronomen scheitern vor Gericht in Münster

Wer Corona-Soforthilfen beantragt und dabei verschwiegen hat, dass sein Betrieb Teil eines größeren Firmenverbunds war, muss das Geld zurückzahlen. Das geht aus einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Münster laut Mitteilung vom Freitag hervor. Die Kläger hatten während der Coronapandemie 2020 für mehrere Gastronomiebetriebe Soforthilfen des Landes Nordrhein-Westfalen beantragt, dabei jedoch fälschlich angegeben, es handele sich um unabhängige Firmen.

Textgröße ändern: