Deutsche Tageszeitung - Bundespolizei geht gegen illegale Einschleusung ukrainischer Arbeiter vor

Bundespolizei geht gegen illegale Einschleusung ukrainischer Arbeiter vor


Bundespolizei geht gegen illegale Einschleusung ukrainischer Arbeiter vor

In sechs Bundesländern ist die Bundespolizei am Mittwoch zu einer Razzia wegen illegalen Einschleusens ausländischer Arbeitskräfte ausgerückt. Wie die Bundespolizei in Hannover mitteilte, wurden dabei 38 Objekte in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz durchsucht und ein Haftbefehl vollstreckt. Rund 500 Beamten waren an dem Einsatz gegen die Bande beteiligt.

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Diese soll nach Angaben der Beamten vor allem Arbeiter aus der Ukraine nach Deutschland geschleust haben, um sie hier über eine eigene Agentur illegal als Leiharbeiter an Firmen zu vermitteln. Die Täter sollen diese mit falschen EU-Ausweisdokumenten ausgestattet und bei der Anmeldung bei Behörden und Sozialversicherungen unterstützt haben.

Die Ermittlungen laufen unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern und der illegalen Arbeiternehmerüberlassung. Sie seien mit den Razzien noch nicht beendet und liefen weiter, hieß es.

Nach Angaben der Bundespolizei betrieben die Täter auch Unterkünfte, in denen sie die Arbeiter in der Nähe ihrer Arbeitsstellen unterbrachten. Bei den Durchsuchungen vom Mittwoch wurden alle in diesen sowie anderen Objekten angetroffenen Menschen überprüft. Zudem wurden Dokumente, Datenträger, größere Bargeldbeträge und Waffen gefunden.

In einer separaten Aktion gingen 180 Bundespolizisten am Mittwoch zudem in Nordrhein-Westfalen und Hessen gegen eine Bande vor, die mehrere Menschen aus Aserbaidschan illegal nach Deutschland geschleust haben soll. Insgesamt 13 Objekte in Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Wiesbaden wurden durchsucht. Dazu wurden zwei Haftbefehle vollstreckt, wie die Bundespolizei in Koblenz mitteilte.

Dabei handelt es sich um zwei Aserbaidschaner im Alter von 49 und 58 Jahren. Sie sollen mindestens 20 Landsleute gegen Zahlung von Beträgen zwischen 3000 und 10.000 Euro illegal nach Deutschland geschleust haben, indem sie sie mit gefälschten Dokumenten ausstatteten. Ihnen und den weiteren Beschuldigten wird unter anderem auch Geldwäsche vorgeworfen. Die Ermittlungen laufen bereits seit Juni.

(A.Nikiforov--DTZ)