
Türkei verkündet neue Marine-Übung und verlängert umstrittene Erkundungs-Mission

Die Türkei hat für kommende Woche eine neue Marine-Übung nahe der türkischen Küste angekündigt und ihre umstrittene Suche nach Erdgas im östlichen Mittelmeer verlängert. Die Marine kündigte am Donnerstag über das internationale Schifffahrts-Navigations-System Navtex an, am Dienstag und Mittwoch "Schießübungen" im Nordosten des Mittelmeers abzuhalten.
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar sagte am Donnerstag, die Übung stehe nicht im Zusammenhang mit der türkischen Suche nach Erdgas in der Region, die zu einem heftigen Streit mit Griechenland und der EU geführt hat. Gleichzeitig beschuldigte er Frankreich, durch militärische Aktionen in der Region die Spannungen zwischen Ankara und Athen zu verschärfen.
Akar forderte Griechenland auf, sich nicht hinter Frankreich und der EU "zu verstecken". Beide Seiten müssten ihre Probleme "als Griechen und Türken" durch Gespräche lösen.
Ankara und Athen streiten um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Neben Griechenland und der Türkei erhebt auch Zypern Anspruch auf deren Ausbeutung. Trotz aller Aufrufe zur Deeskalation schaukelt sich der Konflikt weiter hoch. Beide Seiten setzen zunehmend auf militärische Drohgebärden. Vor einer Woche kam es zur Kollision eines griechischen und türkischen Kriegsschiffs.
Am Donnerstag verlängerte die Türkei den Einsatz des Forschungsschiffes "Oruc Reis" bis kommenden Dienstag. Das Schiff war am 10. August zusammen mit einer Flotte von türkischen Kriegsschiffen in Gewässer gefahren, die Griechenland für sich beansprucht. "Wir sind entschlossen, unsere Rechte zu schützen", erklärte Akar.
Am Mittwoch hatte sich erstmals US-Präsident Donald Trump eingeschaltet und mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis sowie seinem türkischen Amtskollegen Präsident Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Das Weiße Haus sei "besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen den Nato-Partnern Griechenland und der Türkei", hieß es aus Washington.
Mitsotakis erklärte sich nach dem Gespräch zu einer Deeskalation bereit, wenn die Türkei ihre "Provokationen" einstelle. Das Büro des türkischen Präsidenten teilte mit, Erdogan habe Trump "erinnert", dass die Türkei "nicht der Unruhestifter im östlichen Mittelmeer sei".
(V.Sørensen--DTZ)