Montenegro wählt neues Parlament in Zeiten politischen Aufruhrs
Montenegro wählt am Sonntag ein neues Parlament. Dabei muss Präsident Milo Djukanovic, der den kleinen Staat an der Adria seit dem Ende des Kommunismus in den 1990ern regiert, um seine knappe Regierungsmehrheit fürchten. Kritiker werfen dem 58-Jährigen, der das Land 2006 von Serbien abspaltete und sich derzeit um eine EU-Mitgliedschaft bemüht, Korruption vor. Seit vergangenem Jahr gibt es deshalb große Proteste.
Das Land mit seinen 620.000 Einwohnern leidet unter der Coronavirus-Pandemie. Ausbleibende Touristen nähren die Sorge vor der größten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit. Zudem hatte die Regierung während der vorigen Wahl angeblich einen Staatsstreich pro-russischer und pro-serbischer Oppositioneller vereitelt. Die Opposition wirft hingegen der Regierung vor, den Vorfall aus politischen Motiven inszeniert zu haben.
(U.Stolizkaya--DTZ)