
Rassismus-Ermittlungen wegen Bildes schwarzer Abgeordneter als Sklavin

In Frankreich hat die Darstellung einer schwarzen Abgeordneten als Sklavin in einer ultra-konservativen Zeitschrift ein juristisches Nachspiel: Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete am Montag vorläufige Ermittlungen wegen "Beleidigung mit rassistischem Charakter". Auch in Deutschland gab es scharfe Kritik an der Zeichnung, die die Politikerin Danièle Obono in Ketten und mit einem Eisenring um den Hals zeigt.
Die beiden Vorsitzenden der deutsch-französischen Parlaments-Versammlung, Andreas Jung (CDU) und Christophe Arend, erklärten dazu: "Diese Veröffentlichung ist zutiefst beleidigend und entbehrt jeglichen Respekts." Jeder Form von Rassismus und Diskriminierung müsse konsequent entgegengetreten werden. Obono von der Linkspartei La France Insoumise (Das unbeugsame Frankreich) sitzt im Vorstand der Versammlung, der je 50 Abgeordnete aus beiden Ländern angehören.
In Frankreich hatte die Zeichnung in dem Magazin "Valeurs Actuelles" (Heutige Werte) bis hin zu Präsident Emmanuel Macron für Empörung gesorgt. Der Staatschef rief Obono an, um "seine klare Verurteilung jeder Form von Rassismus auszudrücken", wie sein Büro mitteilte.
Das Magazin "Valeurs Actuelles" (Heutige Werte), das weit rechts stehende Leser anspricht, hatte Obono in Ketten mit einem Eisenring um den Hals gezeigt. Die Zeitschrift illustrierte damit nach eigenen Angaben eine "Polit-Fiktion" zur Sklaverei.
(I.Beryonev--DTZ)