Deutsche Tageszeitung - Ankara erlaubt erstmals Botschafter-Besuch bei inhaftiertem Deutschen Steudtner

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Ankara erlaubt erstmals Botschafter-Besuch bei inhaftiertem Deutschen Steudtner


Ankara erlaubt erstmals Botschafter-Besuch bei inhaftiertem Deutschen Steudtner
Ankara erlaubt erstmals Botschafter-Besuch bei inhaftiertem Deutschen Steudtner

Die türkischen Behörden haben dem deutschen Botschafter Martin Erdmann erstmals einen Besuch des inhaftierten Deutschen Bürgers Peter Steudtner erlaubt. Am kommenden Mittwoch werde Erdmann den seit sechs Wochen inhaftierten Steudtner besuchen, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, am Mittwoch in Berlin. Zudem gebe es von türkischer Seite die Zusage für einen Besuch des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel durch Erdmann am Dienstag.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der Berliner Bürger Steudtner war am 5. Juli auf der Insel Büyükada bei Istanbul festgenommen worden, als er als Seminarleiter an einem Workshop türkischer Menschenrechtler zu IT-Sicherheit teilnahm. Er war Anfang August vom Gefängnis Maltepe in die Haftanstalt Silivri westlich von Istanbul verlegt worden, wo er vermutlich schlechteren Haftbedingungen ausgesetzt ist.

Yücel wurde bereits Mitte Februar festgenommen und sitzt seitdem wegen angeblicher Terrorpropaganda und Volksverhetzung in Untersuchungshaft. Er wird am nächsten Dienstag zum zweiten Mal von Botschafter Erdmann besucht.

Außenamtssprecher Schäfer sagte mit Blick auf die von Minister Sigmar Gabriel (SPD) vor vier Wochen verkündete Neuausrichtung der Türkei-Politik, die Möglichkeit von Haftbesuchen durch den deutschen Botschafter könne "durchaus als eine symbolische Handlung" verstanden werden. Insgesamt seien derzeit neun deutsche Staatsangehörige aus politischen Gründen in türkischen Gefängnissen, darunter auch die Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu.

Gabriel hatte am 20. Juli Änderungen in der deutschen Türkei-Politik angekündigt, zudem verschärfte das Auswärtige Amt seine Reisehinweise. Danach sei sehr schnell zu spüren gewesen, "dass es etwas mehr Nachdenken in der Türkei gibt, wie man miteinander umgeht", sagte Schäfer. Die Fälle von Steudtner, Yücel und Tolu stünden beispielhaft "für abwegige Vorwürfe von Terrorpropaganda, die offensichtlich dazu dienen, jede kritische Stimme zum Schweigen zu bringen, derer man habhaft werden kann".

Die Inhaftierungen stünden "für ein Unrecht, das jeden treffen kann", sagte der Außenamtssprecher weiter. Die Reisehinweise seien verschärft worden wegen der Gefahr, "dass auch völlig unbescholtene Deutsche einfach so von türkischen Sicherheitsbehörden festgenommen werden können". Das sei ja "der Kern des Falles Steudtner".  (M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Grüne warnen vor Überforderung der Polizei durch verstärkte Grenzkontrollen

Die Grünen haben vor einer Überforderung der Polizei durch die von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) angeordneten verstärkten Grenzkontrollen gewarnt. Sie gehe davon aus, dass sich die Lage rasch zuspitzen werde, sagte Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv: "Wenn das noch zwei bis drei Wochen gut geht, dann geht es lange gut."

Kopf-an-Kopf-Rennen in Polen: Pro-europäischer Präsidentschaftskandidat knapp vorn

Kopf-an-Kopf-Rennen in Polen: Bei der ersten Runde der richtungsweisenden Präsidentschaftswahl in dem EU- und Nato-Mitgliedsland ist der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski einer Nachwahlbefragung zufolge knapp vor dem Rechtsnationalisten Karol Nawrocki gelandet. Der jüngsten Befragung des Instituts Ipsos zufolge erhielt Trzaskowski am Sonntag 31,2 Prozent der Stimmen. Nawrocki kam demnach auf 29,7 Prozent. Da keiner der beiden die notwendigen 50 Prozent erreichte, müssen sie am 1. Juni in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Laut Regierungschef Donald Tusk geht es dabei "um alles oder nichts".

Pro-europäischer Kandidat gewinnt Stichwahl um Präsidentenamt in Rumänien

Rumänien hat sich am Sonntag für Europa entschieden: Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt gewann der pro-europäische Bukarester Bürgermeister Nicusor Dan mit fast 54 Prozent der Stimmen. Sein ultrarechter Rivale George Simion, der als Favorit in die Stichwahl der wiederholten Präsidentenwahl gegangen war und sich rund 46 Prozent der Stimmen sicherte, räumte nach der Auszählung fast aller Stimmen in der Nacht zu Montag seine Niederlage ein. In Europa wurde Dans Wahlsieg begrüßt.

Trump will mit Putin über Ukraine-Krieg sprechen

US-Präsident Donald Trump will am Montag (16.00 Uhr MESZ) mit Kreml-Chef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg sprechen. In dem Telefonat solle es darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" gefunden werden könne, erklärte der US-Präsident im Vorfeld. Im Anschluss will Trump nach eigenen Angaben mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Nato-Vertretern sprechen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild