Deutsche Tageszeitung - TotalEnergies wegen Klimaklage vor einem Pariser Gericht

TotalEnergies wegen Klimaklage vor einem Pariser Gericht


TotalEnergies wegen Klimaklage vor einem Pariser Gericht
TotalEnergies wegen Klimaklage vor einem Pariser Gericht / Foto: © AFP/Archiv

Nach heftigen Klimaprotesten bei seiner Hauptversammlung ist der französische Energiekonzern TotalEnergies in einem Gerichtsverfahren in Paris erneut mit Klimavorwürfen konfrontiert. Eine Gruppe von Umweltorganisationen und Gebietskörperschaften, darunter die Städte Paris und New York, wollen einen vorläufigen Stopp neuer Öl- und Gasprojekte erreichen. "Wir können ihnen nicht noch Monate oder Jahrzehnte lassen, um das Pariser Klimaabkommen zu respektieren", sagte Sébastien Mabile, einer der Anwälte der Koalition, am Mittwoch in Paris.

Textgröße ändern:

"Etwa 30 Prozent der Aktionäre von TotalEnergies verlangen dasselbe", fügte er hinzu und spielte damit auf einen Minderheitsantrag während der Aktionärsversammlung in der vergangenen Woche an. "Wir verlangen kein Geld, sondern lediglich Maßnahmen der Anpassung, damit unser Planet bewohnbar bleibt", betonte er.

Ein Anwalt von TotalEnergies wies die Vorwürfe zurück und bezichtigte die Umweltschützer, vor Gericht ein Medienspektakel inszenieren zu wollen. "Sie argumentieren nicht für die Richter, sondern für die Presse", sagte der Anwalt Denis Chemla. TotalEnergies verweist außerdem darauf, dass ein Drittel der künftigen Investitionen für die emissionsarme Energieproduktion reserviert ist.

Die Umweltorganisationen stützen sich bei ihrer bereits 2020 eingereichten Klimaklage auf ein französisches Gesetz von 2017, das großen Unternehmen eine "Wachsamkeitspflicht" auferlegt. Auf dieser Basis hatten mehrere Umweltorganisationen im Februar auch eine Klage gegen die Bank BNP Parisbas eingereicht.

Die Kläger haben das Beispiel eines Verfahrens gegen den Ölkonzern Shell in den Niederlanden vor Augen. Die Richter verpflichteten den größten Ölkonzern Europas 2021, seine CO2-Emissionen drastisch reduzieren.

Im Februar hatte ein französisches Gericht ein Eilverfahren gegen zwei Erdölvorhaben von TotalEnergies in Uganda und Tansania aus formalen Gründen abgelehnt. Die Umweltorganisationen hätten die Verfahrensschritte nicht eingehalten, urteilte der Richter.

Eine Entscheidung des Gerichts in dem jüngsten Klimaverfahren wird am 6. Juli erwartet.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Kallas: EU erhöht nach "harter Liebe" der Trump-Regierung Verteidigungsausgaben

Europa erhöht nach den Worten der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas seine Verteidigungsausgaben vor dem Hintergrund der "harten Liebe", welche die US-Regierung von Präsident Donald Trump ihren Verbündeten entgegenbringt. Es gebe "verschiedene Länder in Europa, und einige von uns haben schon vor langer Zeit erkannt, dass wir in Verteidigung investieren müssen", sagte Kallas bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz am Samstag in Singapur.

Hegseth in Singapur: China "probt für den Ernstfall" in Bezug auf Taiwan

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat die asiatischen Verbündeten der USA vor einem Militäreinsatz Chinas in Taiwan gewarnt. Es sei bekannt, dass Chinas Präsident Xi Jinping, "seinem Militär befohlen hat, bis 2027 dazu in der Lage zu sein, in Taiwan einzumarschieren", sagte er bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz am Samstag in Singapur. Die chinesische Armee baue ihre Kräfte aus, "übt dafür jeden Tag und probt den Ernstfall", fügte Hegseth hinzu.

Britische Rechtspopulisten akzeptieren nun auch Spenden in Kryptowährung

Als erste politische Partei Großbritanniens nimmt die rechtspopulistische Reform UK seit Freitag auch Parteispenden in Kryptowährung an. Wie der britische Zahlungsdienst Radom erklärte, ging die Formation des früheren Brexit-Vorkämpfers Nigel Farage als erste größere Partei Europas diesen Schritt. Farage hatte die Öffnung für Krypto-Spenden am Donnerstag auf einer Konferenz zur Kryptowährung Bitcoin angekündigt.

Bericht über angeblichen Drogenkonsum von Musk sorgt für Aufregung

Ein Bericht über den angeblich massiven Drogenkonsum von Tech-Milliardär Elon Musk hat am Freitag in Washington für Aufregung gesorgt. Kurz vor einem gemeinsamen Auftritt von Musk mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus berichtete die "New York Times", der Tesla- und SpaceX-Chef habe während des Wahlkampfs 2024 so viel Ketamin eingenommen, dass er dadurch Blasenprobleme bekommen habe.

Textgröße ändern: