Deutsche Tageszeitung - UNO: Sondergesandte für Myanmar tritt zurück

UNO: Sondergesandte für Myanmar tritt zurück


UNO: Sondergesandte für Myanmar tritt zurück
UNO: Sondergesandte für Myanmar tritt zurück / Foto: © AFP/Archiv

Die UNO hat am Mittwoch den Rücktritt ihrer Sondergesandten für Myanmar angekündigt. Noeleen Heyzer werde am 12. Juni nach 18 Monaten Amtszeit ihre Aufgabe beenden, teilte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, mit. Guterres dankte Heyzer für ihre "unermüdlichen Bemühungen für Frieden und die Menschen" in dem seit einem Militärputsch vor zwei Jahren instabilen südostasiatischen Land.

Textgröße ändern:

Einen Grund für ihren Rücktritt nannte der Sprecher nicht. Es werde aber demnächst ein neuer Sondergesandter ernannt.

Die Soziologin aus Singapur war 2021 von Guterres berufen worden. Sie sollte die Militärjunta zu einem Dialog mit ihren politischen Gegnern und zu einem Ende des gewaltsamen Vorgehens gegen sie bewegen.

Bei ihrem ersten Besuch in dem Land im August vergangenen Jahres traf Heyzer mit Junta-Chef Min Aung Hlaing und anderen hochrangigen Militärs zusammen. Menschenrechtsorganisationen kritisierten sie dafür mit dem Argument, sie würde damit die Militärjunta legitimieren. Ein Treffen mit der kurz zuvor erneut verurteilten entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde der UN-Gesandten damals verwehrt.

Später zog Heyzer zudem die Kritik der Junta auf sich - die Militärs warfen ihr vor, eine "einseitige Erklärung" über die besprochenen Themen abgegeben zu haben.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi gestürzt. Proteste gegen den Putsch schlug die Junta gewaltsam nieder. Junta-Gegner und ethnische Gruppen liefern sich seitdem in mehreren Regionen des Landes regelmäßig Kämpfe mit Soldaten.

Nach Angaben örtlicher Beobachter wurden seit dem Putsch 3500 Menschen getötet. Mehr als eine Million Menschen wurden nach UN-Angaben infolge der Gewalt vertrieben. Die diplomatischen Bemühungen der UNO sowie des südostasiatischen Staatenbundes Asean um eine Lösung in dem Konflikt blieben bislang weitgehend erfolglos.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

SPD in Niedersachsen wählt neuen Ministerpräsidenten Lies zu Vorsitzendem

Die SPD in Niedersachsen hat den neuen Ministerpräsidenten Olaf Lies zu ihrem Landesvorsitzenden gewählt. Für den 58-Jährigen stimmten am Samstag auf einem Parteitag in Wolfenbüttel 187 der 194 Delegierten und damit 96,39 Prozent. Mit Nein stimmten sechs Delegierte, einer enthielt sich. Lies folgt auf den langjährigen Ministerpräsidenten und SPD-Landeschef Stephan Weil, der seine Spitzenämter aus persönlichen Gründen zur Verfügung stellte.

Gazastreifen: Hamas-Zivilschutz meldet 15 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Zivilschutzbehörde mindestens 15 Menschen getötet worden. Wie Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Samstag mitteilte, traf einer der nächtlichen Luftangriffe ein Wohngebiet in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Dabei sei eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern getötet worden. Zudem habe es dutzende Verletzte gegeben.

Ukraine meldet massive Angriffe auf Kiew - Austausch von Kriegsgefangenen fortgesetzt

Inmitten eines großen Gefangenenaustauschs mit der Ukraine hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew mit massiven Angriffen überzogen. Mindestens 17 Menschen seien in der Nacht zu Samstag in Kiew und der angrenzenden Region verletzt worden, teilte die Polizei mit. Beide Länder setzten derweil den am Freitag begonnenen Austausch von Kriegsgefangenen fort und übergaben am Samstag nach Angaben Moskaus je 307 Gefangene. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte verschärfte Sanktionen, um Moskau zu einer Waffenruhe zu bewegen.

Grüne in Baden-Württemberg küren Özdemir zu Spitzenkandidat für Landtagswahl

Die Grünen in Baden-Württemberg haben den ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 8. März gekürt. Auf einer Landeswahlversammlung am Samstag in Heidenheim erhielt der 59-Jährige 194 von 200 abgegebenen Stimmen und damit 97 Prozent. Jeweils drei Delegierte enthielten sich beziehungsweise stimmten mit Nein. Özdemir war bis Anfang Mai Bundeslandwirtschaftsminister und nach dem Bruch der Ampelkoalition für ein knappes halbes Jahr zusätzlich Bundesbildungsminister.

Textgröße ändern: