Deutsche Tageszeitung - Tausende Menschen gehen in Jerusalem bei Pride-Parade auf die Straße

Tausende Menschen gehen in Jerusalem bei Pride-Parade auf die Straße


Tausende Menschen gehen in Jerusalem bei Pride-Parade auf die Straße
Tausende Menschen gehen in Jerusalem bei Pride-Parade auf die Straße / Foto: © AFP

Unter massivem Polizeischutz sind in Jerusalem am Donnerstag zehntausende Menschen bei der jährlichen Pride-Parade für die Rechte von LGBTQ-Menschen auf die Straße gegangen. Nach Schätzungen der Organisatoren nahmen etwa 30.000 Menschen an der Parade teil, dies wäre die höchste Teilnehmerzahl seit sieben Jahren. Nahe der Pride-Parade versammelten sich Gegendemonstranten, die Transparente mit Aufschriften wie "Das Judentum lehnt schwule Abscheulichkeit ab!" zeigten.

Textgröße ändern:

Der seit Dezember amtierenden ultrarechten israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu gehören mehrere Mitglieder an, die sich in der Vergangenheit lesben- und schwulenfeindlich geäußert haben.

Zur Sicherung der Pride-Parade waren nach Polizeiangaben rund 2000 Einsatzkräfte im Einsatz. Das englische Kürzel LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und queer.

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir, der sich in der Vergangenheit LGTBQ-feindlich geäußert hatte, sagte im Vorfeld der Parade, auch wenn er "ein Problem mit dem Marsch" habe, sei die Sicherheit der Teilnehmer "das Wichtigste". Gleichzeitig müssten Gegendemonstranten das Recht haben, gegen die Pride-Parade zu protestieren.

Die Pride-Parade findet in Jerusalem seit 2002 jedes Jahr statt. Sie wird häufig von Protesten ultraorthodoxer Juden und Rechtsextremisten begleitet. 2015 hatte ein ultraorthodoxer Jude eine junge Teilnehmerin der Parade erstochen und sechs weitere Menschen verletzt. Seitdem findet die Veranstaltung unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Israel gilt als Vorreiter im Nahen Osten, was die Rechte von Homosexuellen angeht. Unter der Vorgängerregierung hatte das Parlament unter anderem ein Verbot sogenannter Konversionstherapien für Homosexuelle verabschiedet sowie das Recht auf Leihmutterschaft für alle Menschen rechtlich verankert.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Kabinett bringt erste Gesetzesänderungen zur Begrenzung der Migration auf den Weg

Drei Wochen nach ihrem Amtsantritt hat die schwarz-rote Bundesregierung erste Gesetzesvorhaben zur Begrenzung der Migration auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte am Mittwoch laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) drei Änderungen: die Streichung der Einbürgerung schon nach drei Jahren, die Aussetzung des Familiennachzugs und die Wiederaufnahme des Ziels der Begrenzung der Migration ins Aufenthaltsrecht. Dobrindt zeigte sich zuversichtlich, dass die Vorhaben bis Juli im Parlament beschlossen werden können.

Selenskyj bei Merz in Berlin - Hilfe für Ukraine im Mittelpunkt des Gesprächs

Nach dem Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Kiew vor zweieinhalb Wochen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch in Berlin zu Gast, wo er mit dem Kanzler über Wege zu einem möglichen Waffenstillstand mit Russland berät. Merz empfing seinen Gast am Mittag mit militärischen Ehren, anschließend zogen sich die beiden Politiker zu einem Gespräch im Kanzleramt zurück. Am Nachmittag wird Selenskyj von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen. Der Besuch findet inmitten einer durch Merz neu angefachten Debatte über die mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch Deutschland an Kiew statt.

Selenskyj mit militärischen Ehren von Merz in Berlin empfangen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren in Berlin empfangen. Die beiden Politiker gingen am Mittwoch anschließend zu einem Gespräch ins Kanzleramt. Dabei soll es nach Angaben der Bundesregierung um die deutsche Unterstützung der Ukraine und einen möglichen Waffenstillstand mit Russland gehen.

Kabinett bringt erste große Reformen in der Migrationspolitik auf den Weg

Drei Wochen nach Amtsantritt hat die schwarz-rote Bundesregierung erste Gesetzesänderungen zur Begrenzung der Migration auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte am Mittwoch laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) insgesamt drei Vorhaben: die Streichung der Einbürgerungen schon nach drei Jahren, die Aussetzung des Familiennachzugs und die Wiederaufnahme des Ziels der Begrenzung der Migration ins Aufenthaltsrecht. Dobrindt zeigte sich zuversichtlich, dass die Vorhaben bis Juli im Parlament beschlossen werden können.

Textgröße ändern: