Deutsche Tageszeitung - Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod

Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod


Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod
Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod / Foto: © AFP

Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit.

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Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine "ältere Frau" gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.

Die im gleichnamigen Bezirk gelegene Stadt Schebekino war den russischen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen heftig beschossen worden, hunderte Einwohnerinnen und Einwohner ergriffen daraufhin die Flucht. Am Freitag waren nach einer neuen Bilanz des Gouverneurs durch die Angriffe in der Region Belgorod fünf Menschen getötet worden.

Am Donnerstag hatte die russische Armee mitgeteilt, unter Einsatz von Artillerie und Kampfjets eine versuchte "Invasion" ukrainischer Einheiten auf dem Landweg nach Belgorod abgewehrt zu haben.

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sagte am Samstag, er sei zur Entsendung von Kämpfern nach Belgorod bereit. "Wenn das (russische) Verteidigungsministerium nicht in naher Zukunft das beendet, was in der Region Belgorod passiert (...), dann werden wir natürlich kommen, um russisches Land zu verteidigen", erklärte Prigoschin auf Telegram. Die Zivilbevölkerung sterbe in Belgorod, und deshalb werde er nicht auf eine "Einladung" warten, um seine Kämpfer dorthin zu schicken.

Prigoschin liegt schon seit Monaten im Streit mit dem russischen Verteidigungsministerium und der Militärführung, denen er immer wieder Unfähigkeit vorgeworfen hat.

Die Wagner-Gruppe war an vorderster Front an den monatelangen heftigen Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut beteiligt. Im Mai wurde Bachmut dann laut Prigoschin komplett von den Wagner-Kämpfern eingenommen. Die Söldnergruppe übergab anschließend nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Stadt nach und nach an die russische Armee. Inzwischen hat sich Wagner demnach weitgehend aus Bachmut zurückgezogen.

(Y.Ignatiev--DTZ)