
Poroschenko und Selenski einigen sich auf TV-Debatte im Olympiastadion in Kiew

Vor der Stichwahl um die Präsidentschaft in der Ukraine haben sich beide Kandidaten auf ein TV-Duell im größten Stadion des Landes geeinigt. Wenn sein Kontrahent ins Stadion wolle, "dann lass es halt ein Stadion sein", sagte der amtierende Präsident Petro Poroschenko am Donnerstag in einer Videobotschaft. Der Komiker Wolodimir Selenski, Gewinner des ersten Wahldurchgangs am Sonntag, hatte Poroschenko zuvor zu einem Rededuell im Olympiastadion in Kiew aufgefordert.
Präsident Poroschenko mahnte zugleich, dass eine Wahldebatte eine ernste Angelegenheit sei. "Eine Debatte ist keine Show", sagte er und zielte damit auf die mangelnde politische Erfahrung Selenskis sowie dessen Karriere als Schauspieler. "Eine Debatte wird nicht als Stadionspektakel inszeniert."
Der 41-jährige Politikneuling Selenski hatte in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl mit mehr als 30 Prozent die meisten Stimmen geholt. Poroschenko kam auf rund 16 Prozent. Die Stichwahl findet am 21. April statt.
Bisher hatte Selenski im Wahlkampf direkte Aufeinandertreffen mit anderen Kandidaten gemieden. Die jüngste Herausforderung Poroschenkos nahm er vorbehaltlich einer Reihe von Bedingungen an. Neben dem Stadion als Veranstaltungsort forderte er den Präsidenten auf, ihn nicht länger als "Clown" oder "Marionette" zu bezeichnen - ein Verweis auf seine angebliche politische Verbindung zum Oligarchen Igor Kolomoiski, mit dem Poroschenko über Kreuz liegt.
Das ukrainische Gesetz sieht vor, dass im Fernsehen übertragene Wahldebatten am letzten Freitag vor der Stichwahl abgehalten werden müssen - das wäre in diesem Fall der 19. April.
(U.Beriyev--DTZ)