
Karliczek fordert mehr Respekt und Anerkennung für Lehrer

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat "mehr Respekt und Anerkennung" für Lehrer gefordert. "Beides fehlt oft im Schulalltag", sagte Karliczek der Nachrichtenagentur AFP anlässlich des Weltlehrertags am Samstag. Die Unesco rief die Bundesländer zu Investitionen in Ausbildung und Qualifizierung von Lehrern auf. "Auf sie kommt es in einem erfolgreichen Bildungssystem ganz besonders an", erklärte am Freitag die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer.
Karliczek betonte, mehr Anerkennung für Lehrer in Deutschland sei auch die Voraussetzung dafür, "dass sich wieder mehr junge Frauen und Männer für den Lehrerberuf entscheiden". Es seien nicht nur materielle Dinge, die junge Menschen zu einer Berufswahl motivierten.
Den Weltlehrertag wolle sie auch zum Anlass nehmen, den Lehrern "herzlich für ihr Engagement zu danken", sagte die Ministerin. Sie seien "das Herz unseres Schulsystems". Es seien die Lehrer, "die unseren Kindern Wissen fürs Leben vermitteln und ihnen oft auch eine Richtung zeigen".
Oft würden ihnen auch Aufgaben übertragen, die über den Unterricht weit hinausreichten. "So sollen sie zum sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen und leisten auch hier sehr oft Unglaubliches", sagte die CDU-Politikerin.
Böhmer mahnte, der Bedarf an gut ausgebildeten Lehrkräften in Deutschland sei enorm. Die Deutsche Unesco-Kommission verwies in diesem Zusammenhang auf aktuelle Schätzungen der Bertelsmann-Stiftung, wonach in sechs Jahren allein im Primarbereich 26.300 Lehrkräfte fehlen könnten.
Weltweit werden der UN-Kulturorganisation zufolge bis zum Jahr 2030 nahezu 69 Millionen neue Lehrkräfte benötigt. In den afrikanischen Subsaharaländern ist der Lehrkräftemangel demnach am größten: 70 Prozent der dortigen Staaten seien mit akuten Personalengpässen im Schulwesen konfrontiert.
Der Weltlehrertag wurde 1994 von der Unesco ins Leben gerufen. Er erinnert an die Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer von 1996, in der die Unesco und die Internationale Arbeitsorganisation qualifizierte Lehrkräfte für hochwertige Bildung forderten.
(I.Beryonev--DTZ)