
Merkel und Macron dringen auf Ende der türkischen Militäroffensive

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben von der Türkei ein sofortiges Ende der Militäroffensive in Syrien verlangt. Die humanitären Folgen der Offensive seien "gravierend" und es bestehe die Gefahr, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wieder erstarke, sagte Merkel am Sonntagabend vor einem Arbeitsessen mit Macron im Elysée-Palast.
Die Offensive schaffe eine "unhaltbare humanitäre Situation", sagte auch Macron. Deutschland und Frankreich würden sich für eine "gemeinsame europäische Antwort" einsetzen. Über das Thema beraten am Montag die Außenminister der EU-Staaten. Auch beim EU-Gipfel ab Donnerstag dürfte die türkische Offensive Thema sein.
Macron kündigte "weitere Initiativen in den kommenden Stunden und Tagen" an. Nach dem Treffen mit Merkel wollte er nach Angaben aus seinem Umfeld am Sonntagabend mit dem Verteidigungsrat in Paris zusammenkommen. Daran nehmen unter anderem Premierminister Edouard Philippe, Verteidigungsministerin Florence Parly und Außenminister Jean-Yves Le Drian teil.
Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, keine neuen Genehmigungen mehr für Rüstungsgüter erteilen, die durch die Türkei in Syrien eingesetzt werden könnten. Auch Frankreich schränkte seine Rüstungsexporte an die Türkei ein.
(V.Korablyov--DTZ)