Deutsche Tageszeitung - US-Aktivisten verklagen Behörden wegen Gesichtserkennung

US-Aktivisten verklagen Behörden wegen Gesichtserkennung


US-Aktivisten verklagen Behörden wegen Gesichtserkennung
US-Aktivisten verklagen Behörden wegen Gesichtserkennung / Foto: ©

US-Bürgerrechtler wollen mehrere Behörden vor Gericht zur Offenlegung ihrer Methoden beim Einsatz von Gesichtserkennung zwingen. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU reichte am Donnerstag eine entsprechende Klage gegen das Justizministerium, die Bundespolizei FBI und die Drogenbekämpfungsbehörde DEA bei einem Gericht im Bundesstaat Massachusetts ein.

Textgröße ändern:

Die Aktivisten gehen davon aus, dass die Behörden massiv und systematisch die biometrischen Daten von Bürgern sammeln - neben Gesicht und Iris etwa auch von Gang und Stimme. Laut ACLU soll das FBI inzwischen über eine Datenbank mit 640 Millionen Bildern von erwachsenen Bürgern verfügen.

Dem FBI wirft die Organisation vor, seine Methoden beim Einsatz von Gesichtserkennungssoftware weitgehend verborgen zu halten. "Die Öffentlichkeit habe ein Recht zu wissen, wann, wo und wie Strafvollzugsbehörden Gesichtserkennungstechnologie einsetzen", erklärte die ACLU-Expertin Kade Crockford. Auch müssten die Behörden darlegen, welche Mechanismen sie zum Datenschutz einsetzen, falls es solche überhaupt gebe.

Crockford bezeichnete die Überwachung mittels Gesichtserkennungstechnologie - also der automatisierten Vermessung von Gesichtsmerkmalen - und anderer biometrischer Methoden als Bedrohung für die "freie Gesellschaft". Diese Praktiken könnten dazu führen, dass alle Bürger als "Verdächtige" behandelt und von den Bürgern rund um die Uhr überwacht werden, warnte sie.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Kallas: EU erhöht nach "harter Liebe" der Trump-Regierung Verteidigungsausgaben

Europa erhöht nach den Worten der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas seine Verteidigungsausgaben vor dem Hintergrund der "harten Liebe", welche die US-Regierung von Präsident Donald Trump ihren Verbündeten entgegenbringt. Es gebe "verschiedene Länder in Europa, und einige von uns haben schon vor langer Zeit erkannt, dass wir in Verteidigung investieren müssen", sagte Kallas bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz am Samstag in Singapur.

Hegseth in Singapur: China "probt für den Ernstfall" in Bezug auf Taiwan

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat die asiatischen Verbündeten der USA vor einem Militäreinsatz Chinas in Taiwan gewarnt. Es sei bekannt, dass Chinas Präsident Xi Jinping, "seinem Militär befohlen hat, bis 2027 dazu in der Lage zu sein, in Taiwan einzumarschieren", sagte er bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz am Samstag in Singapur. Die chinesische Armee baue ihre Kräfte aus, "übt dafür jeden Tag und probt den Ernstfall", fügte Hegseth hinzu.

Britische Rechtspopulisten akzeptieren nun auch Spenden in Kryptowährung

Als erste politische Partei Großbritanniens nimmt die rechtspopulistische Reform UK seit Freitag auch Parteispenden in Kryptowährung an. Wie der britische Zahlungsdienst Radom erklärte, ging die Formation des früheren Brexit-Vorkämpfers Nigel Farage als erste größere Partei Europas diesen Schritt. Farage hatte die Öffnung für Krypto-Spenden am Donnerstag auf einer Konferenz zur Kryptowährung Bitcoin angekündigt.

Bericht über angeblichen Drogenkonsum von Musk sorgt für Aufregung

Ein Bericht über den angeblich massiven Drogenkonsum von Tech-Milliardär Elon Musk hat am Freitag in Washington für Aufregung gesorgt. Kurz vor einem gemeinsamen Auftritt von Musk mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus berichtete die "New York Times", der Tesla- und SpaceX-Chef habe während des Wahlkampfs 2024 so viel Ketamin eingenommen, dass er dadurch Blasenprobleme bekommen habe.

Textgröße ändern: