Deutsche Tageszeitung - Deutsche Stiftung Organtransplantation begrüßt Widerspruchslösung

Deutsche Stiftung Organtransplantation begrüßt Widerspruchslösung


Deutsche Stiftung Organtransplantation begrüßt Widerspruchslösung
Deutsche Stiftung Organtransplantation begrüßt Widerspruchslösung / Foto: ©

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mitgetragene Widerspruchslösung bei der Organspende begrüßt. Diese bringe "den gesellschaftlichen Willen zur Organspende und Transplantation klar zum Ausdruck", erklärte der für medizinische Fragen zuständige DSO-Vorstand Axel Rahmel am Donnerstag in Berlin auf dem Jahreskongress der Stiftung. Das Modell der Regierung stärke zudem entsprechende Klinikstrukturen.

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Das von Spahn und dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach erarbeitete Modell der doppelten Widerspruchslösung sieht vor, dass jeder als Organspender behandelt wird, solange er oder Angehörige dem nicht ausdrücklich widersprechen. Das ethisch komplexe Thema wird aber kontrovers diskutiert.

Die DSO bekräftige ihr Engagement bei der Umsetzung der vor einigen Monaten in Kraft getretenen Reformen bei der Organspende. Dazu gehört unter anderem auch eine Stärkung der Transplantationsbeauftragten innerhalb der Krankenhäuser. Nun gelte es die praktische Umsetzung der Neuerungen zu unterstützen, erklärte die Stiftung. Sie koordiniert bundesweit die Vergabe von Organen von verstorbenen Spendern (sogenannte postmortale Spenden).

In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres stiegen bereits die Kontakte von Kliniken zur DSO, wie diese weiter berichtete. Sie erhöhte sich Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum von 2341 auf 2522. Die Zahl der Spender und Spenderorgane stieg zunächst aber nicht.

Die Zahl postmortaler Spender lag bis einschließlich Oktober mit 775 leicht unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (787). Gleiches galt für die Gesamtzahl der Spenderorgane, wo es einen Rückgang von 2566 auf 2507 gab. Angesichts dieses Zwischenstands sei es derzeit noch schwer absehbar, ob die Änderungen zu einer nachhaltigen Erhöhung der Spenderzahlen führten.

(V.Sørensen--DTZ)

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