Deutsche Tageszeitung - Blockaden und Kundgebungen zum ersten Jahrestag der "Gelbwesten"-Proteste

Blockaden und Kundgebungen zum ersten Jahrestag der "Gelbwesten"-Proteste


Blockaden und Kundgebungen zum ersten Jahrestag der "Gelbwesten"-Proteste
Blockaden und Kundgebungen zum ersten Jahrestag der "Gelbwesten"-Proteste / Foto: ©

Ein Jahr nach dem Beginn der "Gelbwesten"-Proteste in Frankreich haben sich am Samstag hunderte Franzosen an neuen Protestaktionen beteiligt. In der Hauptstadt Paris ging die Polizei an der Porte d’Italie mit Tränengas gegen eine kleine Gruppe von Demonstranten vor, die Holzpaletten angezündet hatte. An der Porte de Champerret griffen Sicherheitskräfte ein, als mehrere dutzend "Gelbwesten" die Stadtautobahn besetzen wollten.

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Auch an der Porte de Champerret setzte die Polizei Tränengas ein, um - vergeblich - mehrere hundert Teilnehmer einer genehmigten Kundgebung auseinanderzutreiben. Bis 11.00 Uhr nahm die Polizei in Paris nach eigenen Angaben 24 Menschen fest. Mehrere Metro-Stationen waren geschlossen, auch die Prachtmeile Champs Elysées war für Demonstranten gesperrt. Die Behörden erwarteten mehrere tausend Teilnehmer zu mehreren Kundgebungen in der Hauptstadt.

Im südfranzösischen Sorgues in der Nähe von Avignon blockierten Demonstranten eine Abfahrt der Autobahn 7. Landesweit hatte die Bewegung für dieses Wochenende mehr als 200 Blockade-Aktionen an Kreisverkehren und auf Straßen angekündigt.

Die "Gelbwesten" hofften anlässlich des ersten Jahrestages wieder auf größeren Zulauf. Zum ersten landesweiten Protesttag am 17. November 2018 waren nach offiziellen Angaben mehr als 280.000 Demonstranten in gelben Warnwesten auf die Straßen geströmt, um gegen hohe Kraftstoffpreise und soziale Ungleichheit vorzugehen. Nach Krawallen in Paris sah sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu milliardenschweren Zusagen gezwungen. Zuletzt ließ die Beteiligung an den Protesten deutlich nach.

(V.Sørensen--DTZ)

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