Deutsche Tageszeitung - Tausende versammeln sich zu Solidaritäts-Menschenketten für Belarus im Baltikum

Tausende versammeln sich zu Solidaritäts-Menschenketten für Belarus im Baltikum


Tausende versammeln sich zu Solidaritäts-Menschenketten für Belarus im Baltikum
Tausende versammeln sich zu Solidaritäts-Menschenketten für Belarus im Baltikum / Foto: ©

Tausende Bewohner der baltischen Staaten haben sich am Sonntagabend zu Menschenketten versammelt, um den Demonstranten in Belarus ihre Solidarität zu zeigen. Eine Menschenkette soll über 30 Kilometer von der litauischen Hauptstadt Vilnius bis zur Grenze nach Belarus reichen. Die belarussische Oppositionspolitikerin Sweltlana Tichanowskaja begrüßte die Aktion: "Das bedeutet viel - nicht nur für mich, sondern für das gesamte belarussische Volk, das diese Unterstützung fühlt", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

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Auch der litauische Präsident Gitanas Nauseda nahm an der Menschenkette teil. "Heute ist der Moment für unsere belarussischen Brüder gekommen, ihren Wunsch nach Freiheit auszudrücken", sagte er AFP. Mit der Menschenkette "strecken wir ihnen unsere Hand entgegen". Die Organisatoren rechnen mit rund 50.000 Teilnehmern.

In Lettland marschierten hunderte Demonstranten entlang der Grenze zu Belarus, bevor sie im Grenzdorf Piedruja unter den Augen der Grenzschützer des Nachbarlandes eine Menschenkette bildeten. "Das ist unsere baltische Art, allen Leuten in Belarus unsere Solidarität auszudrücken", rief die Organisatorin Insese Vaivare der Menge zu.

Weitere Menschenketten waren in der estnischen Hauptstadt Tallinn und auf der Karlsbrücke in Prag geplant. Die Aktionen erinnern an eine 600 Kilometer lange riesige Menschenkette, mit der Millionen von Menschen am 23. August 1989 in den baltischen Staaten für ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion demonstriert hatten.

Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus vor zwei Wochen gibt es dort Massenproteste gegen den autoritär regierenden Amtsinhaber Alexander Lukaschenko. Dieser war offiziell zum klaren Wahlsieger erklärt worden. Die Opposition und westliche Staaten sprechen von massivem Wahlbetrug, die EU erkennt das offizielle Wahlergebnis nicht an. Die Protestbewegung fordert Lukaschenkos Rücktritt und freie und faire Neuwahlen. Am Sonntagabend demonstrierten in der belarussischen Hauptstadt Minsk erneut etwa 100.000 Menschen.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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