Deutsche Tageszeitung - Deutsche Bahn verringert 2022 ihren Verlust

Deutsche Bahn verringert 2022 ihren Verlust


Deutsche Bahn verringert 2022 ihren Verlust
Deutsche Bahn verringert 2022 ihren Verlust / Foto: © AFP

Die Deutsche Bahn (DB) hat ihren Verlust im vergangenen Jahr weiter reduziert, vor Steuern und Zinsen ist das Ergebnis mit knapp 1,3 Milliarden Euro sogar positiv. Mit dem Nachlassen der Corona-Pandemie seien die Fahrgäste schnell zurückgekehrt, ihre Zahl stieg um gut 40 Prozent auf zwei Milliarden im Fern- und Regionalverkehr, wie die DB mitteilte. Die Logistiktochter Schenker fuhr zudem einen Rekordgewinn von 1,8 Milliarden Euro ein.

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Die Deutsche Bahn "schreibt wieder schwarze Zahlen", erklärte am Donnerstag Konzernchef Richard Lutz. Trotz Belastungen des Bahngeschäfts durch die Pandemie-Folgen, Ukraine-Krieg und stark gestiegene Inflation habe der Konzern das Geschäftsjahr 2022 mit einem "deutlichen" Betriebsgewinn abgeschlossen. Er betrug rund 1,3 Milliarden Euro - unter dem Strich stand aber ein Verlust von 227 Millionen Euro. Im Jahr 2021 hatte das Minus allerdings noch 911 Millionen Euro betragen.

Der Konzernumsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 19,1 Prozent auf rund 56,3 Milliarden Euro. Das sei eine neue Höchstmarke, erklärte die Bahn. "Klimafreundliche Mobilität boomt", erklärte Lutz. "Die Nachfrage stimmt und wächst aktuell weiter stark". 2023 könnte es im Fernverkehr 150 Millionen Reisende geben, auch das wäre eine neue Rekordzahl.

Dabei waren die Fernzüge so unpünktlich wie noch nie: Nur 65,2 Prozent kamen 2022 pünktlich ans Ziel, wie die DB erklärte. 2021 waren es noch 75,2 Prozent gewesen.

Das Netz sei stärker belastet als vor der Pandemie, erklärte Lutz. "Es ist zu alt, zu störanfällig und hat zu wenig Kapazität." Gleichzeitig werde deutschlandweit auf Rekordniveau modernisiert und gebaut.

Im laufenden Jahr rechnet die DB wegen der "sehr hohen" Energiekosten und der erheblich gestiegenenen Einkaufspreise mit einem Verlust vor Steuern und Zinsen von etwa einer Milliarde Euro. Ein weiterer Grund sei, dass sich die Frachtraten, die in der Coronakrise stark gestiegen waren, weiter normalisieren.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

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