Deutsche Tageszeitung - Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab


Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab
Frankreich wendet Herabstufung durch Ratingagentur S&P Global ab / Foto: © AFP/Archiv

Einen Monat nach der Herabstufung Frankreichs durch die Ratingagentur Fitch angesichts der hohen Staatsverschuldung hat die einflussreichere Ratingagentur S&P Global ihre Bewertung des EU-Landes beibehalten. Frankreichs Kreditwürdigkeit werde weiterhin mit AA bewertet, teilte S&P Global am Freitag mit. Die Ratingagentur begründete dies mit den geplanten Maßnahmen der Regierung in Paris zur Reduzierung der Staatsschulden sowie mit der jüngst durchgesetzten Rentenreform.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Eine Herabstufung hätte für Frankreich höhere Darlehenszinsen bedeutet und seinen Zugang zu Krediten erschwert. Die Bewertung AA zählt zu den Topnoten bei S&P und zeigt die starke Fähigkeit eines Staates an, aufgenommene Schulden zurückzuzahlen. Die beste Note AAA haben in der EU unter anderem Deutschland und die Niederlande, Frankreich hat dieses Prädikat bereits im Jahr 2012 verloren.

S&P Global behielt aber auch seine Einstufung des Ausblicks für Frankreich als "negativ" bei. Zu den Risiken für eine Konsolidierung des Staatshaushalts zähle die fehlende absolute Mehrheit der Regierung von Präsident Emmanuel Macron im Parlament sowie "Unsicherheiten in der globalen und europäischen Wirtschaft", hieß es zur Begründung.

Fitch hatte Frankreichs Bewertung Ende April von AA auf AA- herabgesetzt. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte sich in der Folge sehr darum bemüht, eine Herabstufung durch S&P Global zu verhindern, und sich dafür auch mit dem Chef der Ratingagentur getroffen.

Le Maire sieht in der nun verkündeten Entscheidung von S&P Global ein "positives Signal". "Unsere Strategie hinsichtlich der öffentlichen Finanzen ist klar. Sie ist ehrgeizig. Und sie ist glaubwürdig", sagte Le Maire im Gespräch mit der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche".

Der Minister will am 19. Juni die ersten Milliardeneinsparungen im Haushalt für 2024 verkünden. Vorab hatte er bereits das Ende der Erdgassubventionen angesichts sinkender Marktpreise angekündigt.

S&P geht davon aus, dass Frankreichs Schulden zwar zurückgehen, aber bis 2026 weiterhin bei mehr als 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen werden. Voriges Jahr hatte der Wert 111,6 Prozent betragen, bis 2027 will die Regierung ihn auf 108 Prozent drücken. Kein anderes mit AA bewertetes Land hat so hohe Schulden.

Die Neuverschuldungsquote lag 2022 bei 4,7 Prozent des BIP und soll dieses Jahr noch auf 4,9 Prozent steigen, bevor sie ab 2024 schrittweise sinken soll. 2027 und damit am Ende von Macrons zweiter Amtszeit will seine Regierung endlich wieder die EU-Defizitgrenze von drei Prozent einhalten.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

IW-Chef fordert Abschaffung eines Feiertags für höhere Wirtschaftsleistung

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Hüther, fordert weniger Feiertage in Deutschland. "Die Abschaffung eines Feiertages wäre eine Möglichkeit, die Wirtschaftsleistung sehr kurzfristig und effektiv zu erhöhen", sagte Hüther den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). IW-Berechnungen zufolge würde ein zusätzlicher Arbeitstag das deutsche BIP rein rechnerisch um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen.

Vereinigte Arabische Emirate wollen 1,4 Billionen Dollar in den USA investieren

Beim Besuch von US-Präsident Donald Trump haben die Vereinigten Arabischen Emirate Investitionen von mehr als einer Billion US-Dollar in den USA angekündigt. Sein Land werde in den nächsten zehn Jahren 1,4 Billionen US-Dollar (1,25 Billionen Euro) in den Vereinigten Staaten investieren, sagte der Präsident der Emirate, Mohammed bin Sajed, am Donnerstag in Abu Dhabi.

US-Einzelhandelskonzern: Walmart warnt vor Preisanstieg

Der US-Einzelhandelskonzern Walmart hat wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vor steigenden Verbraucherpreisen gewarnt. Walmart werde alles tun, "um Preise so niedrig wie möglich zu halten", sagte Unternehmenschef Doug McMillon am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Wegen der Höhe der Zölle, selbst auf dem reduzierten Niveau, müsse Walmart einen Teil der Kosten allerdings an die Kunden weitergeben.

Keine Lösung im Cognac-Konflikt zwischen Frankreich und China in Sicht

Im Cognac-Konflikt zwischen Frankreich und China zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. "Die Wirtschaftsgespräche haben bislang nicht zu einer dauerhaften Konfliktlösung geführt", sagte der französische Wirtschaftsminister Eric Lombard am Donnerstag nach einem Treffen mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng in Paris. China hatte im November Importbeschränkungen für Branntwein aus der EU eingeführt - als Antwort auf die EU-Zölle auf Elektroautos aus China.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild