Bericht: Netzagentur will Strom- und Gasnetzbetreibern höhere Gewinne ermöglichen
Die Bundesnetzagentur will den Strom- und Gasnetzbetreibern einem Bericht zufolge höhere Gewinnmöglichkeiten einräumen. Dazu sollen die Eigenkapitalrenditen der Betreiber bei Neuinvestitionen um 40 Prozent erhöht werden, wie das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf Äußerungen von Behördenchef Klaus Müller berichtete. Einfluss könnte diese Erhöhung auch auf die Verbraucher haben.
"Für 2024 würde das konkret bedeuten, dass der Eigenkapitalzins für Neuinvestitionen von 5,07 Prozent auf 7,09 Prozent steigt", sagte Müller dem "Handelsblatt". Demnach klagen die Netzbetreiber schon länger, dass die bislang ab 2024 geplanten Zinssätze die Entwicklung der vergangenen beiden Jahre nicht widerspiegelten. Der Eigenkapitalzins definiert, welche Rendite die Betreiber mit ihrem Kapital erwirtschaften dürfen.
Die Höhe des Eigenkapitalzinses hat auch Einfluss auf die Preise, die von den Strom- und Gasverbrauchern zu zahlen sind. Denn jeder Stromlieferant muss für die Nutzung der Stromleitungen ein Nutzungsentgelt bezahlen, das über die Stromrechnung auf die Verbraucher abgewälzt wird. Je höher der Eigenkapitalzins, desto höher auch die Netzentgelte.
Zudem plant Müller eine weitere Änderung: Die Eigenkapitalzinsen sollen nicht mehr wie bisher alle fünf Jahre, sondern jedes Jahr festgelegt werden. "Wir wollen uns vielmehr Jahr für Jahr die Zinsentwicklung anschauen und entsprechend agieren können", sagte er dem "Handelsblatt". Eine starre Festlegung sei nicht sinnvoll.
(O.Zhukova--DTZ)