Deutsche Tageszeitung - Gewerkschaften warnen vor möglicher Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank

Gewerkschaften warnen vor möglicher Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank


Gewerkschaften warnen vor möglicher Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank
Gewerkschaften warnen vor möglicher Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank / Foto: ©

Gewerkschafter warnen vor einer möglichen Fusion der beiden größten deutschen Privatbanken, Deutsche Bank und Commerzbank. "Wir stehen einer möglichen Fusion kritisch gegenüber, weil mindestens 10.000 weitere Arbeitsplätze akut gefährdet wären", erklärte die Dienstleistungsgesellschaft Verdi. Durch eine Fusion entstehe auch kein "nationaler Champion", weil beide Banken bereits jetzt alle Anforderungen der deutschen Wirtschaft erfüllen könnten.

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Stattdessen würden die Geldhäuser nur interessanter für feindliche Übernahmen aus dem Ausland, Frankreich etwa. Zudem seien beide Banken im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden stark, wobei die Erträge dort schon jetzt zu gering seien. Diese Erlösprobleme würden sich durch eine Zusammenführung der Kundenstämme möglicherweise sogar noch verschärfen. Schließlich könnte "die Eigenkapital-Decke der fusionierten Bank eher schwächer werden als stärker".

Der Vorsitzende des Deutschen Bankangestellten-Verbands, Stephan Szukalski, erklärte: "Das Beispiel der Fusion Commerzbank/Dresdner Bank zeigt, dass eine solche Fusion mit massiven Filialschließungen und Personalabbau von mindestens 15.000 Mitarbeitern schnell mehr Geschäft kostet, als Kosten eingespart werden." Bei den verschiedenen Baustellen, die beide Häuser derzeit zu bewältigen haben, "eine Fusion mit der Commerzbank auch nur zu erwägen, ist absurd", kritisierte der Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat der Deutschen Bank.

"Was mich besonders ärgert: Dass, trotz aller dieser wirtschaftlichen Gründe gegen einen solchen Schritt zumindest mal zum jetzigen Zeitpunkt, aber vermutlich auch dauerhaft, ein sozialdemokratisch geführtes Finanzministerium einen so massiven Druck ausübt".

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte am Montag in Brüssel gesagt: "Es gibt Beratungen über die Situation wie sie ist." Die Bundesregierung sei ein "fairer Begleiter von privatwirtschaftlichen Diskussionen". Beobachter werteten das als Bestätigung für Gespräche zwischen den beiden Banken über eine mögliche Fusion.

(A.Stefanowych--DTZ)

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