Deutsche Tageszeitung - Illegaler Handel mit Fälschungen wächst weltweit - "Gefahr für Innovation"

Illegaler Handel mit Fälschungen wächst weltweit - "Gefahr für Innovation"


Illegaler Handel mit Fälschungen wächst weltweit - "Gefahr für Innovation"
Illegaler Handel mit Fälschungen wächst weltweit - "Gefahr für Innovation" / Foto: ©

Weltweit werden jährlich gefälschte und raubkopierte Waren im Wert von 460 Milliarden Euro verkauft. Damit machen sie 3,3 Prozent des Welthandels aus, wie ein am Montag veröffentlichter Bericht des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der OECD ergab. Gegenüber der letzten Schätzung von 2016 ist der Anteil deutlich um 0,8 Punkte gestiegen.

Textgröße ändern:

Allein in die Europäische Union wurden gefälschte Produkte und Raubkopien im Wert von 121 Milliarden Euro importiert - das sind 6,8 Prozent aller Importe. Im Jahr 2016 waren es noch fünf Prozent. EUIPO-Exekutivdirektor Christian Archambeau bezeichnet den Anstieg als "bedeutende Gefahr für Innovation und Wirtschaftswachstum, sowohl auf EU- als auch auf globaler Ebene". Er müsse mit "koordinierten Maßnahmen auf allen Ebenen" bekämpft werden.

Nach Angaben der OECD profitieren organisierte kriminelle Banden vom Handel mit Fälschungen - auf Kosten von Unternehmen und Staaten. Besonders betroffen sind laut dem Bericht Firmen aus entwickelten OECD-Staaten wie den USA, Japan, Südkorea und den EU-Mitgliedsländern.

Mittlerweile litten aber auch mehr Unternehmen aus China, Hongkong und Brasilien darunter. Indes gehören China und Hongkong aber auch zu den Staaten, die die meisten Fälschungen und Raubkopien exportieren. Vergangene Analysen hätten gezeigt, dass Freihandelszonen den Vertrieb von Fälschungen unbeabsichtigt erleichtern könnten.

Die gefälschten Produkte bringen für die Verbraucher zahlreiche Sicherheits- und Gesundheitsrisiken mit sich. Der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) warnt etwa vor Wasserkochern, die beim Einschalten schmelzen und Medikamenten, die Spuren von Arsen und Urin enthalten.

Der Handel mit Nachahmungen habe in den vergangenen Jahren sogar dann zugelegt, wenn der weltweite Handel insgesamt schwach ausgefallen sei. Das Problem bei der Kontrolle sei vor allem die Masse der Angebote.

Der Bericht basiert auf Daten aus fast einer halben Million Beschlagnahmungen internationaler Zollbehörden. In der Statistik sind nach Angaben der OECD keine gefälschten Waren enthalten, die auf Inlandsmärkten hergestellt werden. Zudem berücksichtigt die Statistik keine gefälschten Produkte, die über das Internet vertrieben werden.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Gesetzesvorhaben: Neuer Gebäudetyp E soll Bauen vereinfachen

Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform das Bauen deutlich vereinfachen, Innovation fördern und so die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Mit dem geplanten sogenannten Gebäudetyp E sollen Bauunternehmen einfacher von technischen Normen abweichen können, wie es am Freitag aus dem Bundesjustizministerium hieß. Eine entsprechende Gesetzesänderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Absprache mit dem Bundesbauministerium soll bald vorgelegt werden.

Automobilzulieferer ZF will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Deutschlands zweitgrößter Automobilzulieferer, das Friedrichshafener Unternehmen ZF, will in den kommenden Jahren tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte ZF am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Weiter stark steigende Preise: Russische Zentalbank hebt Leitzinsen

Die russische Zentralbank hat im Kampf gegen die weiter stark steigenden Preise im Land ihre Leitzinsen erneut erhöht. Der zentrale Zinssatz steigt von 16 auf 18 Prozent, wie die Moskauer Notenbank am Freitag mitteilte. "Die Inflation hat sich beschleunigt und liegt deutlich über der April-Prognose", erklärte sie dazu. Es ist bereits die sechste Zinsanhebung in gut einem Jahr.

Automobilzulieferer ZF will bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abbauen

Der Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen will tausende Stellen streichen. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte das Unternehmen am Freitag. Bis Ende 2028 soll sich die Zahl der derzeit rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland um 11.000 bis 14.000 reduzieren.

Textgröße ändern: