Deutsche Tageszeitung - Maler und Bildhauer Anselm Kiefer bekommt Deutschen Nationalpreis

Maler und Bildhauer Anselm Kiefer bekommt Deutschen Nationalpreis


Maler und Bildhauer Anselm Kiefer bekommt Deutschen Nationalpreis
Maler und Bildhauer Anselm Kiefer bekommt Deutschen Nationalpreis / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer wird in diesem Jahr mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. Er bringe mit seinen "eindrucksvollen Werken" Geschichte und Gegenwart unserer Nationen nahe, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung, Thomas Mirow, am Donnerstag in Hamburg. Der 78 Jahre alte Kiefer gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart.

Textgröße ändern:

Mirow erklärte, dass Kiefers große Kunst "in dieser Zeit eines archaischen, mörderischen Kriegs mitten in Europa" eindringlich daran erinnere, "wie viel Leid die vermeintliche 'Erbfeindschaft' zwischen Deutschen und Franzosen über unsere Völker gebracht hat und wie groß unsere Verantwortung ist, die nach 1945 erreichte Aussöhnung zu hegen und zu pflegen".

Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert, Kiefer soll ihn am 6. Juli in Berlin entgegennehmen. Er habe bereits entschieden, das Preisgeld an die Empfänger des diesjährigen Förderpreises weiterzugeben, teilte die Stiftung mit. Dabei handle es sich um die Jugendorchester Hangarmusik und Démos aus Berlin und Paris. Sie teilen sich den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis.

Hangarmusik sei 2016 in einer Notunterkunft für Geflüchtete gegründet worden. Das Projekt setze sich für die gesellschaftliche Integration von geflüchteten Menschen ein und ermögliche Kindern und Jugendlichen ohne musikalische Vorkenntnisse, Orchestermusik zu spielen. Auch das Bildungsprogramm Démos der Pariser Philharmonie ermögliche jungen Menschen aus sozialen Brennpunkten "über die Begegnung mit klassischer Musik gemeinsame kulturelle und soziale Lernerfahrungen".

Der Nationalpreis wird seit 1997 von der Deutschen Nationalstiftung vergeben. Diese wurde 1993 auf Betreiben des verstorbenen Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) und mehrerer mit ihm befreundeter Unternehmer und Intellektueller unter dem Eindruck der Wiedervereinigung gegründet, um die Einheit Deutschlands zu fördern und Grundfragen der nationalen Identität ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Preis ist keine staatliche Auszeichnung.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Fehde zwischen Rockstar Bruce Springsteen und US-Präsident Trump geht weiter

Erst vor wenigen Tagen hat sich US-Präsident Donald Trump mit US-Rockstar Bruce Springsteen angelegt, nun hat er die Rocklegende in einem Video mit einem Golfball abgeschossen: Am Mittwoch teilte der US-Präsident ein offenbar mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bearbeitetes Video im Onlinedienst X, in dem ein von Trump geschlagener Golfball Springsteen in den Rücken trifft und auf eine Bühne stürzen lässt. Zuvor hatte Springsteen überraschend ein Live-Album mit Kritik an Trump veröffentlicht.

Wikileaks-Gründer Julian Assange in Cannes - US-Filmemacher stellt Biopic vor

Auf dem Filmfestival in Cannes wird am Mittwoch Wikileaks-Gründer Julian Assange auf dem roten Teppich erwartet. US-Filmemacher Eugene Jarecki stellt außer Konkurrenz den Dokumentarfilm "The Six Billion Dollar Man" über Assange vor, der das öffentliche Image des australischen Whistleblowers korrigieren will. Auch Ecuadors ehemaliger Präsident Rafael Correa, der Assange Botschaftsasyl gewährt hatte, hat sich zur Premiere angesagt.

Überfall auf Kim Kardashian: Zehn Jahre Haft für Hauptangeklagten gefordert

Im Prozess zum Raubüberfall auf den US-Reality-Star Kim Kardashian in Paris hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft für den Hauptangeklagten gefordert. Acht der zehn Angeklagten bezeichneten sich als unschuldig, "aber ich bin fest überzeugt, dass sie alle schuldig sind", sagte Staatsanwältin Anne-Dominique Merville am Mittwoch in ihrem Plädoyer. Heute würden die Angeklagten wie eine Diebesbande von Opas dargestellt.

Merkel vermisst früheres Leben in aktiver Politik nicht

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trauert ihrem früheren Leben in der aktiven Politik nicht nach. "Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich nichts", sagte die 70-Jährige der Illustrierten "Bunte" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. "Ich durfte 16 Jahre Deutschlands Kanzlerin sein und habe das wirklich mit großer Freude gemacht."

Textgröße ändern: