Deutsche Tageszeitung - Russland meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Toten

Russland meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Toten


Russland meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Toten
Russland meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Toten / Foto: ©

Russland hat am Dienstag einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 442 Menschen nach Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 33.391. Allerdings werden in Russland nur Verstorbene als Corona-Tote gezählt, bei denen eine Autopsie Covid-19 als erste Todesursache ergeben hat.

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Die Zahl der nachgewiesenen täglichen Neuansteckungen betrug am Dienstag 22.410. Damit wurden landesweit insgesamt bereits rund 1,95 Millionen Corona-Infektionen registriert. Das ist die fünfthöchste absolute Fallzahl der Welt.

Experten werfen den russischen Behörden vor, das Ausmaß der Corona-Pandemie in ihrem Land herunterzuspielen. Eine von März bis September registrierte Übersterblichkeit von mehr als 117.000 Todesfällen legt nahe, dass deutlich mehr Menschen in Russland an Covid-19 starben als die angegebenen gut 33.000.

Aus vielen russischen Regionen gibt es Berichte über überlastete Notaufnahmen, Engpässe bei der medizinischen Versorgung und überfüllte Leichenhallen. Gesundheitsminister Michail Muraschko erklärte am Montag, 84 Prozent der für Corona-Patienten vorgesehenen Krankenhausbetten im Land seien belegt.

Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin wies den Regionalregierungen die Schuld an der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu. "In den meisten Regionen mit einer angespannten Lage ist der Grund Verzögerungen bei Entscheidungen zur Einführung restriktiver Maßnahmen", kritisierte der Regierungschef am Montag. Einen landesweiten Lockdown lehnt seine Regierung aus Sorge um die Wirtschaft derzeit ab.

Epizentrum der Pandemie in Russland ist mit 5000 bis 7000 Neuansteckungen pro Tag die Hauptstadt Moskau, aber auch in der Provinz steigen die Fallzahlen.

(N.Loginovsky--DTZ)

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