Deutsche Tageszeitung - Finanzgericht: Für Umsätze von Zauberkünstler gilt ermäßigter Steuersatz

Finanzgericht: Für Umsätze von Zauberkünstler gilt ermäßigter Steuersatz


Finanzgericht: Für Umsätze von Zauberkünstler gilt ermäßigter Steuersatz
Finanzgericht: Für Umsätze von Zauberkünstler gilt ermäßigter Steuersatz / Foto: ©

Für Umsätze eines selbstständigen Zauberkünstlers aus Auftritten bei Betriebs- und Privatfeiern gilt einem aktuellen Gerichtsurteil zufolge der ermäßigte Umsatzsteuersatz und nicht der Regelsteuersatz. Mit dieser am Montag veröffentlichten Entscheidung gab das Finanzgericht Münster der Klage eines Zauberers gegen das Finanzamt statt, das die Darbietungen des Klägers nicht als theaterähnliche Leistungen anerkannt hatte. (Az. 5 K 2414/19 U)

Textgröße ändern:

Der Kläger hatte als Dienstleistungen für seine Auftraggeber Zauberei und das Fertigen von Ballonskulpturen angeboten. Außerdem trat der Mann jährlich als Nikolaus auf. In seinen Umsatzsteuererklärungen machte der Kläger mit Blick auf die Tätigkeiten als Zauberer und seine Auftritte als Nikolaus den ermäßigten Umsatzsteuersatz geltend.

Dem folgte das Finanzamt aber nicht - teils zu unrecht, wie das Finanzgericht nun auf Klage des Zauberers befand. Während für die Nikolausauftritte der Regelsteuersatz zugrunde gelegt werden müsse, unterfielen die Leistungen des Klägers bei der Zauberei und der Ballonmodellage dem ermäßigten Steuersatz, befanden die Münsteraner Richter.

Denn bei dem Kläger handle es sich um einen ausübenden Künstler, der mit seiner Tätigkeit als Zauberer und auf dem Gebiet der Ballonmodellage eine "einer Theatervorführung vergleichbare Darbietung" erbringe. Mit diesen Darbietungen habe der Mann "eigenschöpferische Leistungen in einem theaterähnlichen Rahmen" aufgeführt.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Londoner Polizei: Keine Ermittlungen gegen Andrew wegen Vorwürfen von Giuffre

Die Londoner Polizei wird nach eigenen Angaben keine Ermittlungen gegen Andrew Mountbatten-Windsor einleiten wegen des Vorwurfs, er habe seine Leibwächter auf Virginia Giuffre angesetzt, um Nachforschungen anzustellen. Eine Untersuchung habe keine "Hinweise auf strafbare Handlungen oder Fehlverhalten" ergeben, weshalb die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde, erklärte die leitende Polizeibeamtin Ella Marriott am Samstag.

Geplante Bolsonaro-Amnestie in Brasilien: USA heben Sanktionen gegen Richter auf

Entspannung zwischen den USA und Brasilien: Das US-Finanzministerium hob am Freitag Sanktionen vom Juli gegen den brasilianischen Verfassungsrichter Alexandre de Moraes wieder auf. Dieser hatte den Prozess gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro geleitet, der im September wegen eines Umsturzversuchs zu gut 27 Jahren Haft verurteilt worden war.

Vorrücken von M23-Miliz: UNO warnt vor "Flächenbrand" in DR Kongo

Die UNO hat angesichts der Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor einem "Flächenbrand" gewarnt. Der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, sagte am Freitag, das Vorrücken der von Ruanda unterstützten M23-Miliz habe "unvorhersehbare Konsequenzen". Die USA warfen Ruanda vor, die Region in einen Krieg zu verwickeln.

Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi im Iran gewaltsam festgenommen

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist nach Angaben von Unterstützern im Iran gewaltsam festgenommen worden. Mohammadi sei zusammen mit weiteren Aktivisten bei einer Trauerzeremonie für einen verstorbenen Anwalt von Sicherheitskräften und Polizisten gewaltsam abgeführt worden, teilte die Stiftung der Frauenrechtlerin am Freitag im Onlinedienst X mit. Ihr französischer Anwalt bestätigte die Festnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern: