Deutsche Tageszeitung - Spanien kämpft mit Schnee- und Eismassen

Spanien kämpft mit Schnee- und Eismassen


Spanien kämpft mit Schnee- und Eismassen
Spanien kämpft mit Schnee- und Eismassen / Foto: ©

Spanien kämpft mit Schnee- und Eismassen, durch die mindestens drei Menschen ums Leben kamen und Verkehrsverbindungen weitgehend lahmgelegt wurden. Die Bevölkerung solle wegen des Schneesturms "Filomena" zu Hause bleiben und die Anweisungen der Rettungsdienste befolgen, forderte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter. Die Regionalratspräsidentin von Madrid, Isabel Díaz Ayuso, teilte mit, dass dort am Montag und Dienstag alle Schulen und Hochschulen geschlossen bleiben.

Textgröße ändern:

Straßen-, Bahn- und Flugverbindungen wurden unterbrochen. Innenminister Fernando Grande-Marlaska teilte mit, dass es drei Todesfälle gegeben habe. Er sagte, dass dies angesichts der "extrem schwierigen" Wetterverhältnisse eine "verhältnismäßig" kleine Zahl sei. Unter den Toten war ein Mann, der in Zarzalejo im Nordwesten von Madrid unter Schneemassen begraben aufgefunden wurde. Der spanische Wetterdienst Aemet rief für das Zentrum des Landes die Alarmstufe rot aus. Die Regionen Madrid, Castilla-La Mancha (Zentrum) und Valencia (Osten) waren am stärksten von den Schneefällen betroffen.

1500 Autofahrer, die im Schnee stecken geblieben waren, wurden mit Hilfe von Räumfahrzeugen befreit. Der Innenminister warnte, dass in den kommenden Tagen mit weiterhin eisigen Temperaturen von minus zehn Grad und darunter zu rechnen sei und dass dies zu Glatteis führen könne. Die Wetterdienste prognostizierten, dass die für das Land ungewöhnliche Kälteperiode bis zum Donnerstag anhalten werde.

In Madrid lag so viel Schnee wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Einige Einwohner nutzten die Lage zum Ski-Fahren, etwa auf dem berühmten Platz Puerta del Sol. Selbst ein Hundeschlitten war dort zu beobachten. Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida forderte die Bewohner der Hauptstadt aber dazu auf, angesichts der "extremen Lage" nicht vor die Tür zu gehen. Die Notfalldienste seien im Einsatz, um den Zuganz zu den Krankenhäusern freizuschaufeln, fügte der Bürgermeister hinzu. Dies gestalte sich aber schwierig, solange Neuschnee falle.

Der internationale Barajas-Flughafen von Madrid wurde am Freitagabend geschlossen und sollte bis auf weiteres geschlossen bleiben. Zunächst wurden 30 Flüge abgesagt und etwa genau so viele auf andere Flughäfen umgeleitet. Das Fußballspiel Atletico Madrid gegen Bilbao wurde bis auf weiteres verschoben, weil das baskische Team nicht anreisen konnte.

Ein inoffizieller nationaler Temperaturrekord von -34,1 Grad war am Mittwoch auf mehr als 2000 Metern Höhe an der privaten Wetterstation in Clot de la Llança in den zentralspanischen Pyrenäen gemessen worden.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Missbrauchsverdacht: Früherer Chefarzt aus Duisburg in Untersuchungshaft

Ein früherer Chefarzt einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Duisburg ist in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben vom Freitag wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs gegen den Mann. Er wurde schon Ende Oktober festgenommen.

Seniorin vergewaltigt und erstickt: Anklage gegen 23-Jährigen in Offenburg

Nach einem tödlichen Gewaltverbrechen an einer 84-Jährigen im baden-württembergischen Kehl ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Der zur Tatzeit 23-Jährige soll die Frau im August in ihrem Haus vergewaltigt, erstickt und beraubt haben, wie die Staatsanwaltschaft Offenburg am Freitag mitteilte.

Netanjahu verspottet sein Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess"

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das gegen ihn laufende Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess" verspottet. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Video bezeichnete Netanjahu des Gerichtsverfahren zudem erneut als politisch motivierten Prozess, dessen Ziel es sei, ihn aus dem Amt zu zwingen. Erneut leugnete er jegliches Fehlverhalten. Zudem verteidigte er seinen umstrittenen Antrag auf Begnadigung.

Wohnhausbrand in Niedersachsen: Retter kommt ums Leben

Bei einem Wohnhausbrand in Niedersachsen ist ein als Retter eingesprungener Passant ums Leben gekommen. Einsatzkräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, wie die Polizei in Lüneburg am Freitag mitteilte. Die drei Bewohner konnten das in Brand geratene Zweifamilienhaus im Landkreis Lüneburg den Angaben zufolge vermutlich auch mit Hilfe des Passanten rechtzeitig verlassen.

Textgröße ändern: