
Fünf Corona-Patienten bei Brand in rumänischem Krankenhaus gestorben

Bei einem Brand in einem Krankenhaus der rumänischen Hauptstadt Bukarest sind am Freitag fünf Corona-Patienten gestorben. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde war das Feuer in dem speziell für die Behandlung von Corona-Patienten genutzten Matei-Bals-Krankenhaus um 05.00 Uhr (Ortszeit; 04.00 Uhr MEZ) im Erdgeschoss ausgebrochen und hatte sich über vier Stationen ausgebreitet. Erst Mitte November waren bei einem Brand in einer Klinik im Nordosten Rumäniens 15 Corona-Patienten gestorben.
Rettungskräfte hätten am Freitagmorgen zunächst drei tote Patienten entdeckt, teilte Gesundheits-Staatssekretär Raed Arafat mit. Wiederbelebungsversuche an einem vierten Patienten seien nicht gelungen. Innenminister Lucian Bode teilte später mit, dass ein fünftes Todesopfer in einem Badezimmer in der Klinik gefunden worden sei.
Nach Angaben eines Sprechers der Katastrophenschutzbehörde wurden mehr als hundert weitere Patienten aus dem betroffenen Krankenhaustrakt in Sicherheit gebracht. Die Ursache für das Feuer sei noch unklar.
Der Vorfall erschüttert Rumänien rund drei Monate, nachdem bei einem Brand auf einer Intensivstation der Klinik in Piatra Neamt 15 Menschen gestorben waren. Eine Untersuchung zu diesem Unglück brachte bislang keine Ergebnisse.
"Die Wahrheit ist, dass die Mehrheit unserer Krankenhäuser an chronischer Unterfinanzierung leiden", schrieb Gesundheitsminister Vlad Voiculescu am Freitag auf Facebook. Er kritisierte zudem "intransparente" Einkäufe von Ausrüstung, die dann immer wieder dazu führten, dass in Notsituationen improvisiert werden müsse.
Rumänien mit seinen 19 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Staaten der EU und kämpft mit der Bewältigung der Corona-Krise. Seit Beginn der Pandemie starben in dem Land mehr als 18.100 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion, insgesamt wurden mehr als 721.000 Ansteckungsfälle registriert.
(Y.Leyard--DTZ)