Deutsche Tageszeitung - Drei Jahre Haft für bewaffneten Waldläufer von Oppenau

Drei Jahre Haft für bewaffneten Waldläufer von Oppenau


Drei Jahre Haft für bewaffneten Waldläufer von Oppenau
Drei Jahre Haft für bewaffneten Waldläufer von Oppenau / Foto: ©

Das Landgericht Offenburg hat den sogenannten Waldläufer von Oppenau zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Richter sprachen den 32-jährigen Yves R. am Freitag wegen illegalen Waffenbesitzes, Widerstands gegen die Staatsgewalt, gefährlicher Körperverletzung und Geiselnahme in einem minderschweren Fall schuldig.

Textgröße ändern:

R. hatte im vergangenen Sommer in einer Waldhütte nahe der baden-württembergischen Stadt vier Polizisten entwaffnet, bevor er in den Schwarzwald floh und von Polizeihundertschaften tagelang gesucht wurde. Der Großeinsatz, der auch zur Schließung von Schulen und Geschäften in Oppenau führte, sorgte bundesweit für Schlagzeilen.

Mit ihrem Urteil blieben die Richter unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die in dem seit Mitte Januar laufenden Prozess drei Jahre und neun Monate Haft gefordert hatte. Die Verteidigung bestritt im Prozess den Vorwurf der Geiselnahme und forderte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten.

Der zur Tatzeit 31-Jährige hatte im Frühjahr vergangenen Jahres seinen Wohnsitz verloren und sich illegal in einer Gartenhütte aufgehalten. Von dort wurde der Polizei dann ein Verdächtiger in Tarnkleidung und mit Pfeil und Bogen gemeldet. Bei einer Überprüfung bedrohte der Mann am 12. Juli vier Beamte mit einer echt aussehenden Schreckschusswaffe, entwaffnete sie und floh mit ihren Pistolen in den Wald.

Fünf Tage lang suchte die Polizei mit fast 500 Beamten und einem Hubschrauber nach dem auch "Schwarzwald-Rambo" genannten R., dem seit seinem 30. Lebensjahr und einer einschlägigen Vorstrafe das Führen von Waffen verboten war. Yves R. versteckte sich in Gruben und Erdlöchern, bevor die Polizei ihn in einem Gebüsch entdeckte. Bei seiner Festnahme am 17. Juli soll er der Anklage zufolge einen SEK-Beamten mit einem Beil am Fuß verletzt haben.

Der Prozess fand wegen der Corona-Maßnahmen in einer Mehrzweckhalle statt und stand unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Präsident des Bundesverwaltungsgerichts kritisiert Dobrindt bei Zurückweisungen

Der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, Andreas Korbmacher, hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) für Äußerungen im Zusammenhang mit Zurückweisungen an deutschen Grenzen kritisiert. Dobrindts Darstellung einer Entscheidung zu Zurückweisungen des Berliner Verwaltungsgericht als Einzelentscheidung ohne umfassendere Prüfung sei "so nicht ganz richtig", sagte Korbmacher dem Düsseldorfer "Handelsblatt" (Samstagsausgabe).

Herabstürzendes Metallteil: Drei Verletzte bei Bruce-Springsteen-Konzert auf Schalke

Bei einem Konzert von US-Rockstar Bruce Springsteen im Stadion des FC Schalke 04 sind drei Menschen durch einen herabstürzenden Gegenstand verletzt worden. Während des Konzerts habe sich am späten Freitagabend im Bereich eines Videowürfels ein Metallteil gelöst, teilte die Gelsenkirchener Polizei in der Nacht zu Samstag mit. Dadurch seien eine 22-Jährige aus Koblenz, ein 48 Jahre alter Mann aus Warendorf und eine 50-jährige Frau aus Erlangen verletzt worden.

Lebenslange Haft nach Tod von 53 Migranten in Lkw in Texas

Drei Jahre nach dem Tod von 53 Migranten in einem überhitzten Lastwagen im US-Bundesstaat Texas ist der Anführer einer Gruppe von Menschenschmugglern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Bundesrichter in San Antonio verhängte am Freitag zudem eine Geldstrafe von 250.000 Dollar (214.000 Euro) gegen den 30-jährigen Felipe Orduna-Torres, wie das US-Justizministerium mitteilte. Ein weiteres Mitglied des Schmugglerrings wurde zu 83 Jahren Gefängnis und ebenfalls 250.000 Dollar Geldstrafe verurteilt.

Tourismusministerium: Bezos-Hochzeit bringt Italien knapp eine Milliarde Euro ein

Die dreitägige Hochzeit von Amazon-Gründer Jeff Bezos und der früheren Fernsehmoderatorin Lauren Sánchez in Venedig bringt Italien nach Berechnungen des Tourismusministeriums knapp eine Milliarde Euro ein. Allein die direkten Ausgaben des Brautpaares für die dreitägigen Feierlichkeiten in der weltberühmten Lagunenstadt beliefen sich auf geschätzt 28,4 Millionen Euro, erklärte das Ministerium am Freitag in Rom.

Textgröße ändern: