Deutsche Tageszeitung - Französischer Astronaut Pesquet bringt den Blob zur ISS

Französischer Astronaut Pesquet bringt den Blob zur ISS


Französischer Astronaut Pesquet bringt den Blob zur ISS
Französischer Astronaut Pesquet bringt den Blob zur ISS / Foto: ©

Die Internationale Raumstation ISS bekommt demnächst äußerst kuriose Bewohner: Wie die französische Raumfahrtbehörde CNES am Freitag mitteilte, soll der Astronaut Thomas Pesquet mehrere Exemplare des Blob, eines Einzellers mit sonderbaren Eigenschaften, zur ISS bringen. In Experimenten soll erforscht werden, ob der Blob sich im All anders verhält als auf der Erde. Auch solle die Wirkung der Schwerelosigkeit und der Strahlung auf seine Entwicklung untersucht werden, hieß es.

Textgröße ändern:

Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Blob ist Physarum polycephalum oder auch "vielköpfiger Schleim". Das mysteriöse Wesen scheint reglos, doch in Wirklichkeit bewegt es sich bis zu einen Zentimeter pro Stunde, wenn es sich auf die Suche nach Pilzsporen, Bakterien oder anderer Nahrung macht. Der Blob sieht aus wie ein gelber glibberiger Fleck, hat weder Gehirn, Augen, Gliedmaßen noch einen Magen. Dennoch hat er ein "Gedächtnis", kann sein Verhalten anpassen, Probleme lösen und sich in einem Labyrinth bewegen.

Pesquet soll am 22. April im Rahmen der Mission "Alpha" zur ISS fliegen. Dort soll der Franzose Blobs in zwei unterschiedlichen Versuchsaufbauten erforschen. Zwei Blobs sollen in einer Umgebung ohne Nahrung beobachtet werden, zwei andere sollen gleich mehrere Nahrungsquellen zur Auswahl haben. Die CNES ruft Schüler von rund 2000 Grundschulen und weiterführende Schulen auf, sich an diesem Experiment zu beteiligen und ihre Ergebnisse mit denen im All zu vergleichen.

Seinen Namen hat der Blob von dem Science-Fiction Horrorfilm "Blob - Schrecken ohne Namen" aus dem Jahr 1958, in dem ein außerirdisches Wesen auf der Erde einfällt und Menschen verschlingt. Der Blob in der realen Welt besteht aus einer einzigen Zelle, mitunter mit mehreren Zellkernen. Er kann seine DNA reproduzieren und sich teilen. Lange Zeit wurde der Blob den Pilzen zugerechnet. In den 90er Jahren wurde er dann in die Gruppe der Myxogastria oder Echten Schleimpilze einsortiert.

Die meisten Exemplare sind gelb, aber es gibt sie auch in rot, weiß und rosa. Ihr Lebensraum sind verrottendes Laub und Baumstümpfe in feuchter, kühler Umgebung.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Macrons Wachsfigur entwendet: Protest gegen Russlandgeschäfte

Die Umweltorganisation Greenpeace hat mit einer im Pariser Wachsfigurenkabinett entwendeten Figur des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gegen den Import von Gas und Dünger aus Russland protestiert. "Die Ukraine brennt und die Geschäfte laufen weiter", heißt es auf einem Transparent, das die Organisation am Montag neben der Macron-Statue vor der russischen Botschaft in Paris enthüllte. Greenpeace-Aktivisten warfen dabei mit falschen Geldscheinen um sich.

Haftstrafe für tödliches Autorennen auf Landstraße in Brandenburg rechtskräftig

Eine nach einem tödlich verlaufenen illegalen Autorennen vom Landgericht Neuruppin gegen einen Mann verhängte fünfjährige Haftstrafe ist rechtskräftig geworden. Wie das Gericht in der brandenburgischen Stadt am Montag mitteilte, verwarf der Bundesgerichtshof in Karlsruhe die von dem Angeklagten eingelegte Revision. Es habe in dem Urteil keine Rechtsfehler zu dessen Lasten gegeben.

Fast sechs Jahre Haft für Pfleger nach tödlicher Misshandlung in Brandenburg

Weil er eine Heimbewohnerin misshandelte und tödlich verletzte, ist ein Pfleger vom Landgericht Neuruppin zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte soll für fünf Jahre und zehn Monaten in Haft, wie eine Gerichtssprecherin in der brandenburgischen Stadt am Montag mitteilte. Außerdem verhängte das Gericht gegen den 27-Jährigen ein fünfjähriges Berufsverbot für Pflege- und Erziehungsberufe.

Handwerker soll in Bayern mindestens hunderttausend Euro aus Haus gestohlen haben

Ein Handwerker soll in Bayern mindestens hunderttausend Euro von einer Frau gestohlen haben. Das Geld wurde bei dem 56-Jährigen gefunden, wie die Polizei in Bayreuth am Montag mitteilte. Demnach soll der Mann, der sich in den vergangenen Wochen wegen Handwerksarbeiten berechtigt in dem Haus der Frau aufhielt, eine sechsstellige Summe entwendet haben.

Textgröße ändern: