Deutsche Tageszeitung - Prinz Ernst August von Hanover in Österreich vor Gericht

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Prinz Ernst August von Hanover in Österreich vor Gericht


Prinz Ernst August von Hanover in Österreich vor Gericht
Prinz Ernst August von Hanover in Österreich vor Gericht / Foto: ©

In Österreich hat am Dienstag ein Prozess gegen Prinz Ernst August von Hannover begonnen. Dem 67-jährigen Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco wird laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorgeworfen, im vergangenen Sommer unter Alkohol- und Medikamenteneinfluss einen Polizisten verletzt und mehrere andere Polizisten sowie Angestellte bedroht zu haben. Der Welfenprinz erklärte sich für unschuldig.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der für seine Ausraster berüchtigte Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. war im September in seinem Jagdhaus in Grünau im oberösterreichischen Almtal festgenommen worden. Damals hieß es, er habe Angestellte bedroht und mit einem Verkehrsschild ein Fenster eingeschlagen.

In dem Prozess geht es aber auch um zwei Vorfälle im Juli: In der Nacht zum 15. Juli 2020 kam es laut APA zu einem Polizeieinsatz in seinem Jagdhaus, bei dem er sich heftig gewehrt und einen Beamten verletzt haben soll. Zudem habe er laut der Staatsanwaltschaft massiv Beamte bedroht und "mit der Hinrichtung ihrer Familien" gedroht. Mit Handfesseln sei er schließlich abgeführt und in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses gebracht worden.

Zum nächsten Zwischenfall kam es am 20. Juli. Diesmal soll Ernst August eine Polizistin mit einem Baseballschläger bedroht haben.

Vor seinen Ausrastern habe er sich "mit Alkohol und Medikamenten fahrlässig in den Zustand der Zurechnungsunfähigkeit versetzt", schrieb APA. Wäre er nüchtern gewesen, müsse er sich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung, gefährlicher Drohung, Sachbeschädigung und Nötigung verantworten.

Im Fall einer Verurteilung drohen dem 67-Jährigen laut APA bis zu fünf Jahre Haft. Ernst August sagte dem Bericht zufolge auf dem Weg in den Gerichtssaal: "Ich möchte mich für alles bei den Beteiligten entschuldigen, bedauere das Geschehene und bin bereit für die Schäden aufzukommen. Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt." Er kündigte demnach an, vor Gericht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen.

Auch seine Anwälte erklärten laut APA vor Gericht, ihr Mandant bereue die Vorfälle. Er habe sich seither einer Behandlung unterzogen und sich "wohl verhalten". Im Sommer habe sich der Welfenprinz in einer "Ausnahmesituation" befunden, weil er über Jahre isoliert gewesen sei und Streit mit seinem Sohn gehabt habe. Von seinem Zahnarzt habe er zudem starke Schmerzmittel erhalten.

Ob das Landesgericht in Wels bereits am Dienstag ein Urteil fällen wird, ist demnach unklar. Es sind mehr als zehn Zeugen und ein psychiatrischer Sachverständiger geladen. Schon unmittelbar nach den Vorfällen im Sommer war Ernst August laut APA mit einem vorläufigen Waffenverbot belegt worden.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Großeinsatz von Rettungskräften nach Unfall bei Bootsfahrt am Eibsee

Ein Unfall bei einer Bootsfahrt einer Familie am oberbayerischen Eibsee hat am Samstag einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte, war die vierköpfige Familie mit einem Tretboot unterwegs, als ein Kind ins Wasser fiel und unterging. Der Vater sei sofort hinterher gesprungen, um sein Kind zu retten, aber ebenfalls untergegangen, hieß es.

Mindestens 24 Tote nach Sturzflut in Texas - 20 Kinder weiterhin vermisst

Bei einer Sturzflut im US-Bundesstaat Texas sind nach Behördenangaben mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. "Ich kann zu diesem Zeitpunkt bestätigen, dass die Zahl der Todesopfer auf 24 gestiegen ist", sagte der Sheriff des Landkreises Kerr, Larry Leitha, bei einer Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit). Zuvor hatten die Behörden die Zahl der Todesopfer mit 13 angegeben. Die Suche nach mindestens 20 vermissten Mädchen, die an einem Sommercamp teilnahmen, wurde indes fortgesetzt.

Haftbefehl gegen bosnischen Serbenführer Dodik aufgehoben

In Bosnien-Herzegowina hat die Justiz den Haftbefehl gegen den bosnischen Serbenführer Milorad Dodik aufgehoben. Dodik sei bei der Generalstaatsanwaltschaft des Landes vorstellig geworden und habe sich dort verhören lassen, erklärten die Ermittlungsbehörde und der Staatsgerichtshof am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung. Daher sei der Haftbefehl gegen Dodik "annulliert" und der 66-jährige Serbenführer vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden.

Fluglotsenstreik in Frankreich: Mehr als 1100 Flüge gestrichen

Wegen eines Streiks der französischen Fluglotsen sind am Freitag mehr als 1100 Flüge ausgefallen, noch mehr als am Vortag. Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot kritisierte den Streik der Fluglotsen zum Beginn der französischen Sommerferien und seine Auswirkungen auf die Reisenden scharf. "Man muss sich mal klar machen, dass da 272 Menschen in unserem Land über das Wohlergehen von mehr als einer halben Million Menschen bestimmen. Das ist inakzeptabel", sagte er dem Sender CNews.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild