Frankreich weitet Lockdown auf 23 Millionen Bürger aus
Wegen der Wucht der dritten Corona-Welle weitet Frankreich die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger eingeschränkt werden, wie Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron mitteilte. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen damit 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen.
Lockdowns sollen nun auch im Département Rhone um die Großstadt Lyon im Osten Frankreichs gelten sowie in den Verwaltungsbezirken Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. Die Wochen-Inzidenz liegt dort zwischen 300 und 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Wann die verschärften Maßnahmen in Kraft treten, ließ der Regierungssprecher offen. Dazu seien am Mittwochnachmittag noch Absprachen geplant.
Im Pariser Großraum und anderen Teilen Frankreichs war bereits am Wochenende ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs mussten schließen. Auch die Bewegungsfreiheit von rund 21 Millionen Menschen wurde erneut eingeschränkt.
Auf den Intensivstationen des Landes werden inzwischen mehr als 4600 Menschen behandelt, die Tendenz ist steigend. Auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle im November waren es rund 4900 gewesen.
Auch die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot wurde mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert. Der Zustand der 74-Jährigen sei aber "stabil" und gebe "keinen Anlass zur Besorgnis", hieß es aus ihrem Umfeld. Bachelot ist bereits das neunte Mitglied der Staatsführung, das in Frankreich positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch Präsident Emmanuel Macron war im Dezember zwischenzeitlich erkrankt und hatte Symptome wie Fieber und Husten.
(Y.Ignatiev--DTZ)