Deutsche Tageszeitung - Politiker von FDP und Linken fordern Abschaffung der Zeitumstellung

Politiker von FDP und Linken fordern Abschaffung der Zeitumstellung


Politiker von FDP und Linken fordern Abschaffung der Zeitumstellung
Politiker von FDP und Linken fordern Abschaffung der Zeitumstellung / Foto: ©

Politiker von FDP und Linken fordern die Abschaffung der Zeitumstellung. Sie sei ein "unnötiger Eingriff in das Leben der Menschen", sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer dem "Handelsblatt" vom Samstag. Ralph Lenkert, der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, verwies auf die Umfrage der EU-Kommission von 2018, derzufolge mehr als 80 Prozent gegen die regelmäßige Zeitumstellung sind.

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Fast drei Jahre später scheine das Ende der Zeitumstellung so fern wie eh und je, teilte Lenkert mit. "Dass es die Europäische Union nicht einmal schafft, sich bei diesem Thema zügig zu einigen, zeigt die Schwerfälligkeit der EU." Das wecke Sorgen für die Überwindung "noch wesentlich wichtigerer aktueller Probleme" wie Klimawandel und Ressourcenverschwendung.

Theurer sagte, es wäre zentral, "dass die Bundesregierung im Gespräch mit den uns umgebenden Freunden und Partnern einen Flickenteppich verhindert."

Im "Handelsblatt" sagte der Volkswirt Korbinian von Blanckenburg, dass die Abschaffung der Zeitumstellung auch ökonomische Vorteile hätte. "Die halbjährlichen Umstellungen wirken jedes Mal wie eine kleine Bremse für unsere Wirtschaft: Prozesse geraten ins Stocken, Arbeitnehmer sind unausgeschlafen, Fahrpläne und sämtliche Uhren des Landes müssen auf die neue Zeit eingestellt werden", sagte der Professor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Auch er mahnte eine europäische Lösung an. Studien zeigten, dass die Einführung einer zusätzlichen Zeitzone - etwa wenn Deutschland bei der Sommerzeit und Frankreich bei der Winterzeit bliebe - deutlich negative Handelseffekte verursachen würde, sagte er.

Die Sommerzeit gilt in Deutschland wieder seit dem frühen Sonntagmorgen. Um 02.00 Uhr wurden die Uhren um eine Stunde auf 03.00 Uhr vorgestellt, die Nacht zum Sonntag war also eine Stunde kürzer.

Die Sommerzeit wurde aus Gründen der Energieeinsparung 1980 in Deutschland eingeführt. Kritikern zufolge sind dadurch entstehende Energiespareffekte allerdings kaum nachweisbar. Außerdem klagen einige Menschen über gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Umstellung wie vorübergehenden Schlafstörungen. Andere freuen sich dagegen über längere helle Abende.

In der EU wird seit längerem über eine Abschaffung der Zeitumstellung diskutiert. Allerdings ist bislang keine Einigung in Sicht. Das Thema liegt derzeit auf Eis.

(W.Budayev--DTZ)

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