Deutsche Tageszeitung - US-Milliardär Jeff Bezos absolviert Ausflug ins All mit Blue-Origin-Rakete

US-Milliardär Jeff Bezos absolviert Ausflug ins All mit Blue-Origin-Rakete


US-Milliardär Jeff Bezos absolviert Ausflug ins All mit Blue-Origin-Rakete
US-Milliardär Jeff Bezos absolviert Ausflug ins All mit Blue-Origin-Rakete / Foto: ©

Überwältigt von der "Schönheit und Zerbrechlichkeit" der Erde: US-Milliardär Jeff Bezos hat am Dienstag an Bord der Blue-Origin-Rakete erfolgreich einen Flug ins All absolviert. Mit an Bord waren sein Bruder sowie der 18-jährige Niederländer Oliver Daemen und die 82-jährige US-Pilotin Wally Funk - und damit zugleich der jüngste und der älteste Mensch, die jemals in den Weltraum geflogen sind. Der Amazon-Gründer schwärmte nach der Landung von dem spektakulären Blick auf den Erdball.

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Der Start der Rakete erfolgte um 13.12 Uhr Ortszeit (15.12 Uhr MESZ) mit einigen Minuten Verspätung aus der texanischen Wüste. Drei bis vier Minuten lang genossen die Insassen der Kapsel von Bezos’ Raumfahrtunternehmen Blue Origin anschließend die Schwerelosigkeit und einen Blick auf die Erdkrümmung.

Dann schwebte die Kapsel mit drei Fallschirmen zurück zur Erde und landete in der westtexanischen Wüste. Nur wenige Minuten später konnten die vier Passagiere die Raumkapsel verlassen, sie wurden von Teilen der Boden-Crew in Empfang genommen und umarmt.

Es sei "eine sehr glückliche Gruppe von Menschen in dieser Kapsel" gewesen, sagte Bezos nach der Landung. Der Amazon-Gründer und seine Mitreisenden klatschten vor den Kameras miteinander ab und umarmten Familienangehörige, die gekommen waren, um den erfolgreichen Flug zu feiern.

"Jeder, der im Weltraum war, sagt, dass es ihn verändert hat", sagte Bezos nach der Landung vor Journalisten. "Sie schauen hinunter auf die Erde und sind erstaunt und ehrfürchtig über ihre Schönheit, aber auch über ihre Zerbrechlichkeit". Er könne dieser Aussage nur zustimmen.

Auch die Atmosphäre erscheine von der Erdoberfläche aus "so groß". Wenn man von oben herab schaue, "sieht man, dass sie eigentlich unglaublich dünn ist, sie ist dieses winzig kleine, zerbrechliche Ding", betonte der US-Milliardär. "Während wir uns auf dem Planeten bewegen, beschädigen wir sie."

Die New-Shepard-Kapsel erreichte eine Höhe von 107 Kilometern, wodurch die Insassen wenige Minuten lang die Schwerelosigkeit genießen konnten, bevor sie sich zurück auf ihre Sitzplätze begaben. "Es ist dunkel hier oben", sagte Funk, die von Bezos als Ehrengästin zu dem Flug eingeladen worden war.

Blue-Origin veröffentlichte Aufnahmen der Crew, die in der Schwerelosigkeit Purzelbäume schlug. Die Insassen warfen Ping-Pong-Bälle und die Kaubonbons Skittles auf Daemen, der sie mit seinem Mund auffing. "Wir hatten eine tolle Zeit, es war wunderbar", betonte Funk. Sie wolle am liebsten erneut ins All fliegen.

In den 1960er Jahren hatte die begeisterte Fliegerin an einem privat finanzierten Programm für Frauen im Weltraum teilgenommen. Die Frauen durchliefen die gleichen Tests wie die männlichen Astronauten der Nasa-Mission Mercury, durften jedoch nicht ins All fliegen. Diesen Traum erfüllte sich Funk nun an Bord der New-Shepard-Kapsel.

Für Aufsehen sorgte auch die Teilnahme des 18-jährigen Daemen: Um am ersten bemannten Flug von Blue Origin teilzunehmen, hatte ein anonymer Bieter zuvor bei einer Online-Auktion ganze 28 Millionen Dollar gezahlt. Umso überraschender, dass der Gewinner der Versteigerung schließlich gar nicht mitflog - wegen "Terminkonflikten", wie Blue Origin erklärte. Deswegen rückte als erster zahlender Kunde Daemen nach, der Sohn eines niederländischen Finanzinvestors.

Auf ihrem Abenteuer überquerte die Crew die in 100 Kilometern Höhe gelegene Kármán-Linie, die laut internationaler Definition die Grenze zum Weltraum markiert. Damit gelangte Bezos einige Kilometer höher als der britische Unternehmer Richard Branson, der neun Tage zuvor einen Flug ins All absolviert hatte. Im Wettstreit der Milliardäre dürfte das kein unwesentliches Detail sein.

Bezos erklärte jedoch, sein Flug sei "kein Wettbewerb": Vielmehr gehe es darum, "einen Weg ins All zu errichten, damit zukünftige Generationen unglaubliche Dinge im Weltraum tun können". Auf die Frage, ob er erneut eine Reise ins All antreten würde, sagte der frischgebackene Astronaut: Zum Teufel ja, wie schnell können wir das Ding wieder auftanken?"

(Y.Ignatiev--DTZ)

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