Deutsche Tageszeitung - Bete und impfe

Bete und impfe


Bete und impfe
Bete und impfe / Foto: ©

Nicht nur mit Gebeten, sondern auch mit Impfspritzen wird im Wiener Stephansdom künftig gegen die Corona-Pandemie gekämpft. In der Barbarakapelle des größten Sakralbaus Wiens wurde am Mittwoch ein Corona-Impfzentrum eingeweiht, das ab Donnerstag in Betrieb geht. "Wir sind in einer Gesundheitskrise, die alle Menschen betrifft, da braucht es außergewöhnliche Maßnahmen", begründete Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Wahl des neuen Standortes.

Textgröße ändern:

In der Barbarakapelle im Nordturm des Doms werden Menschen ab 18 Jahren mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft, Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren erhalten das Vakzin von Biontech/Pfizer. Geimpft wird laut APA von Donnerstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 21.00 Uhr. Pro Stunde können demnach bis zu 20 Menschen in dem christlichen Gotteshaus eine schützende Spritze erhalten.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig warb bei der Einweihungsfeier mit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn und Dompfarrer Toni Faber laut APA für die Corona-Impfung als ein "Akt des Selbstschutzes und Akt der Nächstenliebe". Nach seinen Angaben ist die Stadtverwaltung auch mit anderen Religionsgemeinschaften im Gespräch, um ähnliche Impfangebote umzusetzen. Auch Impfaktionen in Einkaufszentren und Impfbussen haben bereits regen Zulauf.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Unterstützer: Kein Kontakt zu iranischer Nobelpreisträgerin Mohammadi seit ihrer Festnahme

Seit der Festnahme von Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi im Iran haben ihre Unterstützer nach eigenen Angaben keinen Kontakt zu der 53-Jährigen. Mohammadi habe seit Freitag keinen Anruf getätigt, und "nur eine begrenzte Anzahl der Festgenommenen konnte Kontakt zu ihren Familien aufnehmen", erklärte ihre Stiftung am Sonntag. Die Stiftung äußerte sich "tief besorgt um das körperliche und psychische Wohlbefinden aller Inhaftierten" und forderte ihre "sofortige und bedingungslose Freilassung".

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

Bayerns Innenminister Herrmann zu Festnahmen: Anschlag stand nicht unmittelbar bevor

Die Ermittler in Bayern vermuten ein islamistisches Motiv hinter den am Wochenende aufgedeckten mutmaßlichen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt. Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen sie nicht davon aus, "dass der Anschlag schon unmittelbar bevorstand", wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag in München sagte. Die Behörden seien durch einen ausländischen Nachrichtendienst auf einen Verdacht aufmerksam geworden. Aufgrund von Hinweisen des Verfassungsschutzes habe die Kriminalpolizei fünf Männer verhaftet.

Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich nach dem Anschlag auf eine Chanukka-Feierlichkeit in Australien besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. "Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. "Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen."

Textgröße ändern: