Deutsche Tageszeitung - Mindestens 31 Tote durch Überschwemmungen in der Türkei

Mindestens 31 Tote durch Überschwemmungen in der Türkei


Mindestens 31 Tote durch Überschwemmungen in der Türkei
Mindestens 31 Tote durch Überschwemmungen in der Türkei / Foto: ©

Bei den schweren Überschwemmungen in der türkischen Schwarzmeer-Region sind nach neuen Angaben mindestens 31 Menschen gestorben. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurden immer noch mehrere Menschen vermisst. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte am Freitag die betroffenen Gebiete und nahm an der Beisetzung der Opfer teil.

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Vorläufigen Behördenangaben zufolge starben 29 Menschen in der am Schwarzen Meer gelegenen Provinz Kastamonu, zwei weitere Menschen in der Nachbarprovinz Sinop. Die Zahl der Vermissten konnte nicht genau beziffert werden.

Die Überschwemmungen wurden durch starke Regenfälle in der Nacht zum Mittwoch ausgelöst, während sich die Türkei gerade erst von schweren Waldbränden im Süden des Landes erholte, durch die acht Menschen ums Leben kamen.

Erdogan besuchte eines der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete, den Bezirk Bozkurt in der Provinz Kastamonu. Dort war unter anderem ein achtstöckiges Wohngebäude in den Wassermassen eingestürzt. "Euer Leid ist unser aller Leid", sagte Erdogan und versprach: "Der Staat steht ihnen mit all seinen Mitteln zur Seite."

Einige der Bewohner machten unterdessen ihrer Wut über die örtlichen Behörden Luft. Diese hätten nicht schnell genug reagiert, um die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen. "Man hat uns nur gesagt, unsere Autos in Sicherheit zu bringen, weil der Fluss über die Ufer zu treten drohte. Man hat uns nicht gesagt, unser Leben zu retten oder das unserer Kinder", sagte Arzu Yücel, deren Zwillingstöchter und Schwiegereltern seit dem Einsturz ihres Gebäudes vermisst werden.

"Wenn wir gewarnt worden wären, wären wir in weniger als fünf Minuten weggewesen", fügte sie nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA unter Tränen hinzu. "Wir sind nicht aufgefordert worden, uns in Sicherheit zu bringen."

Am Freitag waren immer noch fast 200 Dörfer ohne Strom. Meteorologen sagten für den Rest der Woche weitere Niederschläge vorher.

In den gebirgigen Schwarzmeer-Regionen der Türkei kommt es in den Sommermonaten häufig zu heftigen Niederschlägen, die Hochwasser und Schlammlawinen auslösen.

(A.Nikiforov--DTZ)

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